Damaskus. Mit Beginn der Waffenruhe in Syrien sind die Kämpfe zunächst deutlich abgeflaut. Nach dem Start der Feuerpause am Montag um 18 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit sei es in weiten Teilen des Landes zunächst ruhig geblieben, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Hilfsorganisation Weißhelme sagte, dass zunächst keine Kampfjets mehr über der umkämpften Großstadt Aleppo gesichtet worden seien.
Vereinzelte Gefechte
US-Außenminister John Kerry sagte, erste Berichte deuteten darauf hin, dass die Kämpfe zurückgegangen seien. Es sei aber noch zu früh für eine vollständige Bewertung der Lage. Die Beobachtungsstelle berichtete aber von vereinzelten Gefechten. Regimekräfte hätten Rebellengebiete in der Provinz Idlib beschossen. In Kuneitra habe es anhaltende Schusswechsel zwischen Regierungseinheiten und Aufständischen gegeben.
Die von Russland und den USA ausgehandelte Feuerpause soll für alle Kräfte gelten, die nicht von den Vereinten Nationen als Terroristen eingestuft werden. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sowie die mit Al-Kaida verbundene Gruppe Fatah al-Scham (früher: Al-Nusra-Front) ist davon ausgenommen.
Es ist unklar, inwieweit sich die Konfliktparteien an die Waffenruhe halten werden. Machthaber Baschar al-Assad kündigte an, die Kämpfe gegen Rebellen zunächst sieben Tage einstellen zu wollen. Man behalte sich aber das Recht vor, Vergeltung für jegliche Verletzung von anderer Seite zu üben, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Syriens Partner Russland kündigte an, seine Luftangriffe trotzdem fortsetzen zu wollen. Moskau wolle die Attacken aber koordinieren, meinte General Sergej Rudskoj in Moskau. Die moderate Opposition hatte die Feuerpause begrüßt, aber "Garantien" gefordert, dass sich die syrischen Truppen daran halten.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) forderte die Parteien auf, die Feuerpause einzuhalten: "Spiele auf dem Rücken der Menschen und Taktierereien um Geländegewinne, das muss jetzt ein Ende haben." Die Feuerpause ist Voraussetzung dafür, dass Millionen Menschen in belagerten Gebieten humanitäre Hilfe erhalten. In den Stunden vor der Waffenruhe wurden 13 Menschen in der Provinz Aleppo bei einem Bombardement getötet.
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