Alexandra Völkl reist musikalisch durch die bunte Chansonwelt: In 100 Minuten um die Welt

17.02.2017 - 20:00 Uhr

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er viel verzählen. Manchmal reicht aber auch ein abendlicher Ausflug ins Paulaner-Gemeindehaus. Dort gab es eine musikalischen Urlaub der besonderen Art: Alexandra Völkl stand auf der Bühne.

Wohin geht die Reise? Alexandra Völkl hatte ein sehr vielfältiges Programm ausgesucht

Lieder, die von Reisen berichten, gibt es viele. Die Kunst ist es, sie so aufzubereiten und zu präsentieren, dass daraus ein vergnüglicher Abend mit viel Reisefieber wird. Und wenn dann auch noch Chansons der 20er- bis 40er-Jahre mit an Bord sind, kann die Dame aus Fürth nicht weit sein.

In einem luftigen 50er-Jahre-Kleid nahm die gebürtige Ambergerin ihre 120 Gäste mit auf ihre Revue. Natürlich durfte auch der Vollblut-Pianist nicht fehlen. Budde Thiem aus Fürth sorgte mit seinem Tastenspiel für ein schönes, kuscheliges Live-Gefühl. Egal, ob die beiden den dusseligen Theo aus Düsseldorf mit nach Lodz nehmen wollten, Völkl im Itsy-Bitsy-Teenie-Weenie-Honolulu-Strandbikini in der Badewanne ihr eigener Kapitän war oder einfach nur beim Klettern in schwindelnde Höhen den blau blühenden Enzian fand, das Publikum folgte den beiden Künstlern begeistert um den halben Erdball. Dabei zeigte die charmante Reiseleiterin ihr schauspielerisches Talent ebenso wie ihre beachtlichen Sangeskünste aus über zehn Jahren Bühnenerfahrung.

Mit ein paar einfachen Utensilien aus dem Koffer, die bei Nicht-Gebrauch kommentarlos auf den Boden flogen, und vielen pfiffigen Ideen, wie man Lieder, Gedichte oder auch mal ein Kinderspiel miteinander verweben kann, gestaltete Alexandra Völkl ihr Programm "Du hast den Farbfilm vergessen". Und tatsächlich: Mit einer Schwarz-Weiß-Kamera hätte niemand diese bunte Mischung aus Hildegard Knef, Kurt Tucholsky, Joachim Ringelnatz, Nina Hagen, Udo Jürgens oder Theodor Fontane auch nur ansatzweise nachempfinden können. Reiselust und Reisefrust, Fern- und Heimweh, für jedes Gefühl war etwas dabei, selbst, wenn es sich nur um Balkonien drehte. Es war ja auch noch nicht jeder in New York, und auch Massentourismus oder Paris sind nicht für jeden was. Dann doch lieber eine schöne Caprisonne. Die gab es am Schluss für alle zur Ansicht. Für die Zugabe hatte sich Alexandra Völkl etwas Besonderes ausgedacht. Mit pantomimischen Einlagen spielte sie ihren Zuschauern den Text des Schlagers "Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt" vor, um alle zum Singen zu animieren. Für die zweite Zugabe trat die Sängerin jedoch wieder selbst ans Mikrofon, verließ erst nach drei weiteren Darbietungen unter großem Applaus mit Budde Thiem die Bühne und beendete in 100 Minuten die Reise um die Welt.

 
 

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