Imker kämpfen an mehreren Fronten: Überalterung, kaum Nachwuchs, Bedrohung ihrer Völker: Ein Verein bangt um seine Zukunft

27.01.2011 - 00:00 Uhr

Die Mitgliederversammlung des Bienenzuchtvereins Amberg zog am Wochenende ihr Resümee des zurückliegenden Jahres. An einem Problem hat sich praktisch nichts geändert. Jüngeren Nachwuchs zu finden, um dem hohen Durchschnittsalter zu begegnen, ist schwierig. Dennoch hat der Verein zwei neue Mitglieder gewinnen können.

Vorsitzender Johann Müllner berichtete der Versammlung von einem Mitgliederstand, der sich auf 66 Frauen und Männer beläuft und immerhin 62 aktive Imker ausweist. Im Schnitt betreue jeder zwölf Völker, was weit über dem bayerischen Durchschnitt von 7,3 Völkern pro Imker liege. Eine "sehr intensive" Begleitung neuer Imker durch Karl Süß habe dem Verein immerhin zwei weitere Aktive beschert.

Innerhalb der Altersstruktur habe das im Vergleich zum Vorjahr jedoch keine nennenswerte Änderung nach sich gezogen. Nach wie vor sei es schwierig, Jüngere zum Imkern zu bewegen. Der Honigertrag, so Müllner, könne für 2010 "als insgesamt gut" bezeichnet werden. Das Frühjahr habe verhältnismäßig spät und nass eingesetzt, was die Blütenhonigernte etwas beeinträchtigt habe. Mit einer guten bis sehr guten Waldtracht nach dreijähriger Pause hingegen könne jedoch jeder Imker wieder zufrieden sein.

Verbandsauszeichnungen

Mit Routine lieferte Wilhelm Unglaub seinen letzten Kassenbericht ab. Er stand nicht mehr zur Verfügung. Die Revisoren Paul Augsberger und Hermann Dolles bescheinigten ihm eine lückenlose und vorbildliche Kassenführung. Der Vorstand konnte somit ohne Gegenstimme von den 34 Anwesenden entlastet werden.
Bei der anschließenden Ehrung gratulierte der Vorsitzende Anna Hipfner für 40 Jahre Mitgliedschaft im Landesverband Bayerischer Imker und überreichte ihr die Treuenadel in Gold mit Urkunde. Außerdem erhielt Otto Streber die Treuenadel in Bronze. Die Ehrenmitgliedschaft für 50 Jahre Verbandszugehörigkeit erhielten heuer Paul Augsberger und Alfons Schneider. Beiden wurde dazu die Ehrenurkunde überreicht.

Hoffnungsschimmer

Angesichts turnusgemäß anstehender Vorstandswahlen waren Vorsitzender Johann Müllner und sein Stellvertreter Gerhard Scheffmann zu einer erneuten Kandidatur bereit und dazu, für weitere vier Jahre Verantwortung zu übernehmen. Die Suche nach einem Schriftführer und Kassier war dagegen schwierig. Für die Kasse hat sich Bernhard Stiegler in die Pflicht nehmen lassen, ein "Noch-Jungimker", auf den der Verein in Zukunft setzt. Das Amt des Schriftführers blieb dagegen vakant, kommissarisch wird es Müllner erst einmal betreuen.

Auch in diesem Jahr wird unter Leitung von Karl Süß wieder ein Imkerkurs angeboten. Interessenten können sich bereits jetzt beim Vorsitzenden unter der Telefonnummer 09621/763350 anmelden. Eine allgemeine Infoveranstaltung zur Bienenhaltung wird rechtzeitig bekannt gegeben.

Weitere Informationen im Internet:

http://www.imker-amberg.imker-bayern.de

 
 

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