Der Antrag von Amberger Bunt stieß am Donnerstag im Hauptausschuss auf wenig Gegenliebe. Die Bunten hatten für ein Verkehrsüberwachungssystem für den Altstadtring plädiert, bei dem vier festinstallierte Geschwindigkeitsmessgeräte den Rasern das Handwerk legen - also die illegalen Autorennen verhindern - sollten.
Verkehrsreferent Bernhard Mitko schilderte dazu die Erfahrungen des Zweckverbands Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz, dem die Stadt diese Überwachungsaufgabe übertragen hat. Sie lauten: Die Messstellen am Ring sprechen sich im Zeitalter vom Smartphone und Whatsapp schnell herum. Sie blitzen dann keine Ringraser, sondern andere Autofahrer. Aber immerhin wurden an den Messtagen keine Rennen gefahren, "das heißt, es war Ruhe".
Der andere Aspekt ist die rechtliche Seite: Für festinstallierte Kontrollgeräte bräuchte man eine Sondergenehmigung des Innenministeriums, "da stationäre Anlagen auf kommunaler Ebene unzulässig sind". Staunen lösten auch Mitkos Angaben zum Preis des Ganzen aus: Eine erste Sondierung hatte als Kosten für sechs Säulen (mit dauerhaft zwölf "Blitzern" sowie drei austauschbaren Innenteilen) die Summe von 385 000 Euro ergeben. Der Zweckverband werde sich diese Anlage nicht anschaffen, da sie nur in Amberg stehen solle, erläuterte Mitko.
Er verwies als Alternative auf eine "semistationäre Anlage", die in einem gepanzerten Anhänger untergebracht sei und mit der bis zum Jahresende ein Modellversuch laufe. "Die braucht aber auch eine Sondergenehmigung." Der Zweckverband habe angeboten, das Amberger Problem dem Innenministerium zu unterbreiten und sich hier ebenfalls für die Durchführung eines Modellprojekts starkzumachen.
Rupert Natter (CSU) würdigte die erheblichen Anstrengungen, die Polizei und Zweckverband in diesem Jahr gegen die Stadtraser unternommen hätten. Er sei "gegen die festinstallierte Lösung, die blitzt auch alle anderen, und der Lärm wird so nicht behoben".
"Das bringt den Rasern doch einen besonderen Kick", machte CSU-Fraktionssprecher Dieter Mußemann sogar einen kontraproduktiven Aspekt der vollstationären Messung aus: Diese bremsten dort voll ab und rasten danach mit noch mehr Lärm weiter. Wenn Zweckverband und Polizei blitzten, sei das "die effektivste Möglichkeit". Die Polizei kenne die Zielgruppe sehr gut, ergänzte Bernhard Mitko. "Der Druck auf die Stadtrundenfahrer ist bereits heute hoch", lobte OB Michael Cerny das Vorgehen von Zweckverband und Polizei. Das Problem der Ring-Anwohner sei nicht, "dass dort schnell gefahren wird, das Problem ist der Lärm".
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