Der Auftritt Alexanders beim Bayerischen Schreinertag am Freitag in Amberg war als Festrede angekündigt. Ein Zaubertrick sei nichts anderes als der Kontrast zwischen Anfangs- und Endsituation, meinte der Magier. Verschiedene Menschen würden die gleiche Situation halt unterschiedlich wahrnehmen, der eine sehe Probleme, der andere eine Chance.
Zauberkunst arbeite viel mit Ablenkung - und so lenkte der Gast des Nachmittags den Fokus seiner Zuschauer bewusst in die falsche Richtung. Damit blieben von ursprünglich zehn 10-Euro-Scheinen nur noch sieben übrig, aus denen bei genauerem Nachzählen - was jeder mitverfolgen konnte - 18 wurden. Wirklich nicht erklären konnte sich das Publikum den Trick mit den Büchern, in denen sich beliebig ausgewählte Besucher Seiten und Wörter merken sollten. Keine Minute benötigte Jörg Alexander, um dem Amberger Innungsobermeister Richard Siegler "Robert" zu entlocken.
Dann war da noch die Sache mit dem Seil. Jeder weiß: Es hat zwei Enden und damit eine Mitte. Und dieser Seiltrick ist schon Hunderte von Jahren alt. Dennoch funktioniert er immer noch. So viel auch an dem Seil herumgeschnippelt wurde - am Ende war es wieder unversehrt und wies die ursprüngliche Länge auf. Jörg Alexander räumte freimütig ein, die Realität zu manipulieren. Ein Magier oder Illusionist wisse eben, wie der Mensch funktioniert, und darauf baue er seine Tricks auf.
Vor der Show hatte Konrad Steininger, der Präsident des Fachverbands Schreinerhandwerk Bayern, darauf hingewiesen, dass nachhaltige Unternehmensführung wichtiger denn je sei. Seit 13 Jahren fördert die Georg Thalhofer OHG, einer der größten Zulieferer im Freistaat für Schreiner, innovatives Handeln im Handwerk und lobt insgesamt mehr als 10 000 Euro in verschiedenen Kategorien aus. Die Wertung für Firmen bis zu zehn Mitarbeiter gewann die Schreinerei Norbert Alt (Gannertshofen), Das Preisgeld für Betriebe über zehn Beschäftigte ging an die Schreinerei Beer GmbH (Wolfersdorf). Bei der Innungs-Wertung lag Cham vorne.
Die musikalische Umrahmung des Festaktes übernahm das Holzbläser-Ensemble der Sing- und Musikschule Sulzbach-Rosenberg.
Die Fahne der Innung ist wieder da
Beim Bayerischen Schreinertag 2016, den die Amberger Innung ausrichtete, wurde in einem ökumenischen Gottesdienst die frisch hergerichtete Fahne neu geweiht. Schreiner und dem Handwerk verbundene Gönner waren im Vorfeld aufgerufen gewesen, die Kosten für die Restaurierung mit einer Patenschaft zu decken. Eine Fahnenstickerei in Schierling verpasste dem in die Jahre gekommenen Stück neuen Glanz. Es soll damit aus seinem "Friedhofsdasein" geführt werden und künftig wieder ständiger Begleiter bei Freisprechungsfeiern und Hauptversammlungen sein. Die Pfarrer Josef Irlbacher und Joachim von Kölichen zelebrierten gemeinsam den Gottesdienst und die Fahnenweihe in der Basilika St. Martin. Danach gab es im Rosengarten des Landratsamtes zum Ausklang eine Stärkung für alle Beteiligten.
Schreinertag klingt mit Festakt im ACC aus
Genießen und Unterhaltung war beim Schreinertag am Samstagabend angesagt. Dass selbst eingefleischte Vegetarier nicht am Hungertuch nagen mussten, dafür sorgten ACC-Wirt Michael Eckl und sein Küchenteam mit einem Büfett, das keine Wünsche offen ließ. Reichlich war die Auswahl an Zanderfilet, Schweinekrustenbraten oder Rinderhüfte, fischigen Vorspeisen, Salaten und gegrilltem Gemüse. Dann legte die Stimmungsband "Saigatn" los, damit die Gäste die zuvor angehäuften Kalorien wieder loswerden konnten. Wer bisher der Ansicht war, dass AC/DC und Schuhplatteln wenig bis keine Gemeinsamkeiten haben, musste sich vom "Neidaffer Plattlclub" eines Besseren belehren lassen, als der Dammer, der Wastl, der Peter, der Hias und der Gustl zu "Highway to Hell" loslegten und im ACC-Saal Begeisterung entfachten.
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