Zusammen mit dem Amberger Fotograf Dominik Lenz haben wir vier kostenlose Foto-Apps ausgewählt, die sowohl im App-Store von Apple als auch im Play-Store von Google zu finden und in sämtlichen Bestenlisten oben platziert sind. Fotograf Dominik Lenz hat sie für uns getestet: Wie sind die Filter? Wie ist die Bedienbarkeit? Wie viel kann man damit anstellen? Abgekürzt: Was taugen die Apps?
Apps in der Einzelkritk
Adobe Photoshop Express Die App lässt sich einfach bedienen und überzeugt mit vielen und hochwertigen Funktionen. Und mit zwei Alleinstellungsmerkmalen im Test: Bildzuschnitte für Profil- und Titelbilder bei Facebook, Instagram und Co. sowie eine automatische Bildoptimierung, die gut funktioniert – zwei dicke Pluspunkte. Die 22 Filter (in der kostenlosen Version) überzeugen nicht alle, können aber manuell nachjustiert werden. Daneben bietet Adobe Photoshop Express jede Menge weiterer Bearbeitungsoptionen. So lassen sich zum Beispiel Licht und Schatten separat regeln. Auch schön: Die Korrekturfunktion. Mit der lassen sich kleine Makel mühelos wegretuschieren – ein Klick, und schon ist der Pickel oder das Muttermal im Gesicht weg.
Snapseed Für alle, die tiefer in die Bildbearbeitung einsteigen möchten, ist das die richtige App. Sie bietet extrem viele Funktionen, mit denen man erstaunlich viel machen kann. Ein paar Beispiele: Bilder lassen sich nicht nur zuschneiden, sondern auch erweitern. Man kann Texte einfügen, die Auswahl an Schriftarten ist riesig. Auch Tiefenschärfe bringt man mit der App hin. Retuschieren geht ebenfalls, funktioniert sogar besser als bei der Adobe-Photoshop-App. Bei den Filtern wird dagegen gespart, es gibt nur zehn. Einziger echter Nachteil ist aber die Bedienbarkeit, die leidet ein bisschen. Und die Masse an Funktionen könnte Laien verwirren. Für ambitionierte Hobbyfotografen ist die App aber sicher etwas.
VSCO Die App konzentriert sich aufs Wesentliche und ist einfach zu bedienen. Die 15 Filter (in der kostenlosen Version) sind zwar nicht viel, dafür aber sehr schön und hochwertig. Keine Extreme, kein Kitsch. Auch sonst verzichtet die App auf Schnickschnack. An Funktionen gibt’s bloß das, was man zur Bildbearbeitung braucht. Nicht mehr, nicht weniger. Wobei: Retuschieren ist nicht möglich. Dafür kann man eigene Filter erstellen, speichern und wiederverwenden – VSCO nennt sie Rezepte. Negativ: Die Export-Möglichkeiten der Bilder sind beschränkt, die Fotos werden primär in der App verwaltet. Denn die ist selbst ein soziales Netzwerk, eine Foto-Community, in der die Nutzer ihre Bilder hochladen und präsentieren können.
PicsArt Wer’s gerne künstlerisch und verspielt mag, ist hier gut aufgehoben. Die Auswahl ist riesig - auch in der kostenlosen Version: Allein 32 normale Filter gibt es, dazu 38 sogenannte „Magie“-Filter. Damit lassen sich die Bilder in Karikaturen, Comics oder Ölgemälde verwandeln. Die Spielerei scheint keine Grenzen zu kennen. Wer möchte, kann auch das Pokémon Pikachu ins Foto zaubern – oder zig andere Sticker. Die App taugt aber nicht nur zur Fotodekoration, auch die Bearbeitung ist damit möglich. Die Auswahl an Funktionen ist ähnlich groß wie bei Snapseed. PicsArt hat aber zwei dicke Probleme: Man muss sich anmelden, über Google oder Facebook, und man wird mit Werbung bombardiert.
Fazit
Platz 1: Adobe Photoshop Express: Nicht zu viel Schnickschnack, das Wesentliche an Optionen, übersichtlich und intuitiv bedienbar. Platz 2: Snapseed: Sehr viele Werkzeuge, die sehr gut funktionieren. Negativ: Unübersichtlich, fast schon zu viele Optionen. Platz 3: VSCO: Übersichtlich, sehr schöne Filter, die gut funktionieren. Negativ: In kostenloser Version nicht viele Möglichkeiten. Platz 4: PicsArt: Viele künstlerische Möglichkeiten. Negativ: Anmeldung über Google oder Facebook und extrem nervige Werbung.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.