Grafenwöhrer Museum sucht Beweise: Wer war bei Elvis am Maxplatz?

18.01.2018 - 11:50 Uhr

(hou) Der amerikanische Soldat stand am Maxplatz. Ein Wintertag 1960. Es herrschten Minusgrade und der in einen Parka der US-Army gehüllte Mann erregte Aufsehen. Er hieß Elvis Presley und war zu dieser Zeit laut einer Umfrage der bekannteste Mensch auf dem Erdball.

Elvis in der Oberpfalz, umringt von Fans, die sich nichts sehnlicher wünschten als ein Autogramm: So ähnlich könnte es im Winter 1960 in Amberg gewesen sein. Doch von seinem Aufenthalt am Maxplatz ist nie ein Foto aufgetaucht. Die hier gezeigte Aufnahme entstand, als der legendäre King of Rock'n'Roll ein Autohaus in Weiden besuchte. Archivbild: Houschka

Das Grafenwöhrer Kultur- und Militärmuseum ist auf Spurensuche. In der nächsten Woche findet sie in Hirschau statt, wo Elvis Presley am 5. Februar 1960 mit seinem Jeep einen Zwischenstopp einlegte und für einen Massenauflauf sorgte. Erst am Marktplatz, dann im Gasthaus Goldenes Lamm. Jetzt, 58 Jahre später, werden Zeitzeugen über ihre Begegnung mit dem King of Rock'n'Roll vor der Videokamera berichten.

Fest steht ohne jeden Zweifel: Elvis, den heute noch, 40 Jahre nach seinem Tod, weltweit Millionen von Fans verehren, war auch in Amberg. Er stand an einem Wintertag Ende Januar oder Anfang Februar 1960 am Maxplatz. Auf der Kreuzung, die damals noch längst nicht so wie heute ausgebaut war, regelte er den Verkehr für Militärfahrzeuge. Die Anwesenheit des damals 25-Jährigen, der seinen Dienstort im hessischen Friederg hatte, sprach sich offenbar wie ein Lauffeuer herum. Seine Anhänger eilten herbei. Sie wollten mit ihm reden, begehrten Autogramme. Fotos oder Plattenhüllen hatten sie nicht. Aber es geschah das Gleiche wie in Hirschau: Elvis-Anhänger holten sich Bierdeckel. Sie stammten aus einem Wirtshaus, das sich an dem nur 100 Meter entfernten Vilstor befand.

Diese auf Bierfilzl gegebenen Unterschriften kursierten später in der Stadt. Doch im Gegensatz zu Hirschau ist keines mehr aufgetaucht. Das Grafenwöhrer Museum würde nun interessieren: Gibt es Amberger Elvis-Fans, die eine solche Rarität bis heute besitzen? Sind da Männer oder Frauen, die am Maxplatz Kontakt hatten? Bilder vom Elvis-Aufenthalt in Amberg wurden nie sichtbar. Gäbe es sie, wären solche Aufnahmen von historischem Wert. Das Museum in Grafenwöhr möchte jetzt mit Personen reden, die damals am Maxplatz waren. Kontaktaufnahme ist unter 09641/85 01 beziehungsweise info@ museum-grafenwoehr.de möglich.

Elvis Presley kehrte kurz nach diesem zweiten Manöveraufenthalt in der Oberpfalz in seine Heimat zurück. Von dort aus setzte er die Karriere fort. Gut möglich, dass damals am Maxplatz ein Mann in Uniform namens Joe Esposito neben Presley stand. Esposito, den Elvis während seiner Militärzeit kennenlernte, war später sein engster Freund und arbeitete als Tourmanager bei über 1000 Konzerten des Megastars.

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