Amberg. (exb) Etwa ein Jahr hatten die Gymnasiastinnen des Projekt-Seminars Musik der Oberstufe unter Leitung von Studiendirektor Franz Hanauska an ihrem Musical gearbeitet. Die Schülerinnen schrieben Libretto und Songs selbst. Auch um die Einstudierung der künstlerischen Darbietung kümmerten sie sich. Das Bühnenbild entstand in Zusammenarbeit mit der Klasse G 7b und Kunstlehrerin Veronika Thomann.
Das Musical erzählt die Geschichte zweier junger Leute, die in sehr unterschiedlichen Elternhäusern aufgewachsen sind. Da ist Klara (Leonie Weigl), die Tochter eines reichen Unternehmers. Als sie eine Autopanne hat, hilft ihr der Bauernsohn Sigi (Larissa Böller). Die beiden kommen ins Gespräch. Klara ist von Sigis Fachkenntnis beeindruckt. Auch dem jungen Mann geht die Bekanntschaft nicht mehr aus dem Sinn: "Des Madl macht mi no ganz damisch!" Doch die Familien harmonieren nicht. Beide Seiten versuchen, die jungen Leute von der Aussichtslosigkeit einer Beziehung zu überzeugen.
Der Unternehmer (Hannah Ludwig) und seine auf Äußerlichkeiten bedachte Frau (Lena Haslbeck) sind sich einig, dass es unter ihrer Würde wäre, wenn das Fräulein Tochter so einen Bauern heiratete. Die Eltern von Sigi wiederum (Johanna Dietrich und Lena Laßen) wollen keinen Kontakt mit einer großkopferten Familie und raten ihrem Sohn heftig ab, Klara nochmals zu treffen. In die gleiche Richtung geht der Rat, den die anderen Bauern im Wirtshaus ihrem Kumpel mitgeben - unter anderem wird befürchtet, dass das Mädchen aus feinem Hause wohl kein Bier trinke und auch sonst gänzlich unpassend sei. In den Rollen der Stammtisch-Sitzer sind die Lehrer Markus Hammer, Georg Luft und Peter Ringeisen zu sehen. Besonders grob ist Sigis Freund Sepp (Magdalena Neidl), der sogar beinahe handgreiflich wird ob der amourösen Ideen von Sigi.
Als sich die zärtlichen Bande zwischen Sigi und Klara jedoch eher zu verfestigen scheinen, greift die Unternehmerfamilie zu einem bewährten Trick: Sie suchen selbst einen passenden Schwiegersohn aus. Leopold (Marie Bittner) und seine Eltern (Sophia Schwab und Sarah Dimpfl) scheinen vom Champagner-Niveau her eine gute Wahl zu sein. Doch niemand hat mit der Entschlossenheit Klaras gerechnet - sie weigert sich, diese arrangierte Ehe einzugehen. Zunächst jedenfalls. Bis ihr klar wird, dass ihre Liebe zu Sigi auch dem Geliebten Schwierigkeiten bereitet, dass er wegen ihr seine Freunde im Dorf verliert. So stehen Klara und Leopold bald festlich gekleidet vor dem Traualtar, und der Priester (Johanna Hofmann) fordert Klara auf, ihr Eheversprechen abzugeben - doch in letzter Sekunde betritt Sigi die Szene, und das Happy End kann kommen.
Bestens unterstützt vom Orchester (Bläserensemble und Schulband) und teilweise vom Chor der Klasse G7a (geleitet von Franz Hanauska), absolvierten die jungen Darstellerinnen intonationssicher ihre Partien, nicht nur bei solistischen Passagen, sondern auch in Duetten, Terzetten oder Quartetten, wobei sich das Werk als stilistisch abwechslungsreich erwies: Neben Liedern und Balladen im traditionellen Stil (einiges davon mit Ohrwurmqualitäten) gab es auch einen Rap zu hören (Sigi erzählt von seinem Alltag auf dem Hof), und eine besondere Einlage lieferte Theresa Flierl, die - in rotes Licht getaucht - auf der Bühne singend den Bedenken Ausdruck gab, die Klara in der Szene vor dem Traualtar durch den Kopf gehen, wobei sie sich selbst auf der E-Gitarre begleitete.
Die eingenommenen Spenden gehen jeweils zur Hälfte an die Abitur-Kasse der Q12 und an die Stiftung zur Erforschung des Rett-Syndroms. Dabei handelt es sich um eine Erkrankungen des autistischen Spektrums. die mit schweren körperlichen Behinderungen einhergeht.
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