Nach fast llerem Zelt in Weiden und anderen schwach besuchten Auftritten kämpft "Mulan" um ...: Überleben wird zum Drahtseilakt für Zirkus

19.01.2017 - 18:58 Uhr

Manege frei für Zirkus "Mulan" und Vorhang auf für ein Problem, das wohl einige Unternehmen dieser Art und Größenordnung haben. Der 15-köpfige Familienbetrieb aus Wesel, der seit gestern Auf den Franzosenäckern gastiert, geht allerdings ganz offen damit um. Seine Inhaberin Jacqueline Köllner sagte vor der Premiere zur AZ, dass es ihrer Firma wirtschaftlich gar nicht gut gehe.

Artistin "Miss Sabrina" aus Bukarest will von ihrem Trapezring in rund fünf Metern Höhe unter der kleinen Manege genauso wenig abstürzen, wie der Zirkus Mulan insgesamt, dem aber nach eigener Darstellung dieses Schicksal droht. Zumindest wenn das Gastspiel in Amberg wieder zu wenige Zuschauer anlockt, wie das zuletzt in Weiden passiert ist. Bild: Steinbacher

Der sogenannte Weihnachtszirkus während der jüngsten Schulferien in Weiden habe kaum Zuschauer gehabt; auch weitere Auftritte im vergangenen Jahr seien so schwach besucht gewesen, dass der Betrieb nun praktisch keine Reserven mehr besitze. Deshalb konnte er laut Köllner auch nicht in die Winterpause gehen, sondern sei gezwungen, mit einem insgesamt elftägigen Gastspiel in Amberg (bis Sonntag, 29. Januar, täglich um 16 Uhr, außer am letzten Sonntag Vorstellung bereits um 14 Uhr) sein Glück erneut zu versuchen.

Klappt das wieder nicht, stellt sich für "Mulan" nach Auskunft der Inhaberin die Existenzfrage. Die 36-Jährige, ihr vier Jahre älterer Mann, ihr Bruder samt Frau sowie die insgesamt elf Kinder der "Patchwork-Familie" würden dann wohl in Amberg vorerst festsitzen, soweit man sie ab Ende Januar auf dem Gelände hinter dem ehemaligen Autohaus Peter weiter kampieren lassen würde.

Premiere vor 20 Leuten

Die Premiere am Donnerstag ließ zumindest schon mal nichts Gutes erhoffen. Nur knapp 20 Leute schauten sie an, obwohl sich der Zirkus mit seinem Programm und seinen Tieren alle Mühe gibt. Er hat nach eigener Mitteilung immerhin zwei Kamele, zwei Esel, ein Lama, mehrere Pferde und Ponys. Um die Tiere mit ausreichend Heu, Stroh und Hafer versorgen zu können, klappert laut Köllner ein Mitarbeiter Bauernhöfe in der Umgebung ab und bittet um solche Futterspenden. Wer etwas für die Tiere übrig hat, soll sich beim Zirkus melden, der größere Mengen abholen kann. Am meisten würde er sich aber über guten Besuch in der Manege in den nächsten Tagen freuen.

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