Erstes sichtbares Zeichen dieser Straffung ist die Umstrukturierung ärztlicher Leitungsfunktionen innerhalb des Rettungsdienstwesens. Aus bisher drei dieser Posten im hiesigen Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) sind nun nur noch zwei, respektive einer geworden. Vorgestellt wurde die neue Struktur am Dienstag in der Versammlung des ZRF, dem die Landkreise Amberg-Sulzbach und Schwandorf sowie die kreisfreie Stadt Amberg angehören.
Duo an der Spitze
Die beiden neuen Funktionsposten wurden mit im regionalen Rettungsdienstwesen bekannten Medizinern besetzt. Dr. Michael Dittmar übernimmt die Verantwortung als Ärztlicher Bezirksbeauftragter Rettungsdienst (ÄBRD), Dr. Torsten Birkholz ist der künftige Ärztliche Leiter Rettungsdienst (ÄLRD) im Zweckverbandsgebiet. Das Duo, das künftig eng aufeinander abgestimmt zusammenarbeiten wird, stellte der Verbandsversammlung die Hintergründe der Umstrukturierung auf Landesebene kurz dar. So sieht Dittmar seinen Aufgabenschwerpunkt in der Scharnierfunktion zwischen der Basis des Rettungswesen vor Ort und den Vorgaben auf Landesebene. Qualitätsmanagement stehe dabei ganz oben. Es gehe darum, das neu geschaffene Berufsbild des Notfallsanitäters auf landesweit gleichem Niveau zu installieren. Notfallsanitäter müssen eine dreijährige Ausbildung durchlaufen und stellen eine höherqualifizierte Form der bisherigen Rettungsassistenten (zwei Jahre Ausbildung) dar. Entsprechende Fortbildungen sind möglich. Notfallsanitäter dürfen künftig aufgrund ihrer erweiterten Kenntnisse und Fertigkeiten am Patienten auch nötige medizinische Maßnahmen vornehmen, die bisher ausschließlich Ärzten vorbehalten waren.
Größeres Einsatzspektrum
Das soll bei klar zu definierenden medizinischen Notfallszenarien mehr Rechtssicherheit für das Rettungspersonal bringen und das Einsatzspektrum der üblichen Besatzungen von Rettungswagen erweitern. Damit werde im Sinne der Patienten auch oft wichtige Zeit gewonnen. Der ÄBRD und der ÄLRD bauen in enger Kooperation flächendeckend dieses System auf und sind letztendlich die medizinisch Verantwortlichen für die Umsetzung auf einem qualitativ gleich hohen Niveau.
Ziel soll in einigen Jahren sein, dass jeder einsatzbereite Rettungswagen mit einem Notfallsanitäter besetzt ist. Die nötige fachliche Qualifikation können Rettungsassistenten oder Berufsanfänger an entsprechenden Berufsfachschulen erwerben.
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