Neues aus der Schauhütte Archäologie: Schädel eingeschlagen

18.01.2018 - 15:54 Uhr

Der Schlag kam von einem Rechtshänder. Vielleicht saß der Täter sogar auf dem Pferd. Er schwang das Schwert oder eine andere Waffe und versetzte dem Menschen damit einen massiven Schlag gegen den Kopf. Der Schädel barst. Das Opfer war sofort tot. Die menschlichen Überreste gruben Archäologe Mathias Hensch und sein Team jetzt neben dem Chor der Spitalkirche aus.

Brutal um sein Leben gebracht: Mathias Hensch zeigt die Überreste eines Ambergers, dem der Schädel zertrümmert worden war. Bild: Steinbacher

Die Skelettteile an dieser Stelle sind besonders zahlreich. "Zum Teil wurden sie aus den ursprünglichen Gräbern herausgeschaufelt und dorthin umgelagert", erklärte Hensch. Daher könne er auch nicht mit Sicherheit sagen, in welcher Zeit der Tote gelebt hat. "Zumindest stammt er aus einer Zeit, in der Waffen wie Schwerter, Äxte oder Hellebarden noch benutzt wurden." Das könne im Mittelalter oder auch in der frühen Neuzeit gewesen sein.
 
Aufschluss wird die anthropologische und paläopathologische Untersuchung des Schädels durch Anthropologin Eva Kropf im Laufe nächster Woche geben. Der Fund scheint zudem zu belegen, dass auf dem Spitalfriedhof nicht nur Pfründner und Spitalinsassen begraben wurden, sondern auch andere Bürger.

Mehr zu Mathias Henschs Funden auf https://schauhuette.com/

 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.