Theaterstück in der Schule: Wenn Zocken zur Sucht wird

19.05.2016 - 02:00 Uhr

Alles oder Nichts. Der Titel eines Theaterstücks, das in der Ammersrichter Schule aufgeführt wurde, verrät viel über die Problematik, die hinter Spielsucht steckt. Wer damit zu kämpfen hat, taumelt ständig zwischen beiden Extremen. Um letztlich zu verlieren. Womöglich auch sich selbst.

Die Hauptdarsteller Alex und Sascha - vom Spielfieber gepackt, das schnell abhängig macht. Bild: hfz

Ammersricht. In einer Broschüre des Gesundheitsamts hatte Lehrer Bernhard Hirsch von der Grund- und Mittelschule Ammersricht gelesen, dass es die Theatergruppe Replay gibt und dass diese an die Schule geholt werden kann. Mit den eigenen Absolventen und zwei interessierten 9. Klassen aus der Dreifaltigkeits-Mittelschule war die nötige Anzahl an Gästen schnell zusammengebracht, heißt es in einer Mitteilung der Schule. Die Regensburger Sieglinde-Nothacker-Stiftung für Suchtprävention übernahm zwei Drittel der Kosten.

Das Replay-Theater vermittelte das Problemfeld Spielsucht in Form eines interaktiven Stücks, das von Alex und Sascha handelt. Die Mädchen sind von klein auf beste Freundinnen, doch Alex grenzt sich mehr und mehr von ihrer Umwelt ab, weil sie nur noch am Zocken ist. Anfangs am Handy, aber mehr und mehr auch in Casinos und an Automaten. Sascha sieht dem Treiben ihrer Freundin anfangs eher unbeteiligt zu, lässt sich aber bei einer Pokerrunde von dem Glücksspiel-Virus anstecken. Sie verliert ebenfalls zunehmend den Bezug zur Realität, ihre Beziehung scheitert und die finanziellen Probleme lassen nicht lange auf sich warten. Auch weil sich Alex für ihre Sucht bei den falschen Leuten Geld leiht, die keinen Spaß verstehen, wenn nicht pünktlich zurückgezahlt wird. Die Spirale abwärts nimmt Fahrt auf.

Die zentralen Erkenntnisse waren: Sucht beginnt mit einem schrittweisen Abstieg und führt zu Hilflosigkeit. Ohne Unterstützung von außen sei das Problem nicht zu lösen.

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