Das Drama mit glücklichem Ausgang spielte sich laut Pressebericht der Polizeiinspektion Amberg am Montag gegen 8.45 Uhr auf der B 85 in der Nähe von Pittersberg ab. Zwei Hundeführer des Operativen Ergänzungsdienstes waren dort in zwei Autos auf Streifenfahrt und bemerkten auf dem Beschleunigungsstreifen ein Taxi, das dort mit eingeschalteter Warnblinklichtanlage hielt. An der offenen Beifahrertür drückte der Taxifahrer (57) mit beiden Händen den stark blutenden rechten Oberarm seiner 61-jährigen Passagierin ab. Der Frau - einer Dialyse-Patientin auf der Fahrt von Roding ins Klinikum Amberg - hatte sich der "Shunt" aus dem Oberarm gelöst. Ein Shunt ist eine Kurzschlussverbindung mit Flüssigkeitsübertritt zwischen normalerweise getrennten Gefäßen und wird bei Dialysepatienten künstlich angelegt, um bestimmte Behandlungsformen zu ermöglichen.
Der Rettungsdienst war zwar bereits verständigt, doch die Anfahrt sollte noch länger dauern. Dieser Zeitverzug baute laut Polizei "unmittelbare Lebensgefahr für die Frau auf". Doch zum Glück waren die beiden Hundeführer, 33 und 43 Jahre alt, in Erster Hilfe ausgebildet, und sie hatten ein Gerät dabei, das genau in dieser Situation wertvolle Dienste leisten kann: ein Tourniquet. Dieses Instrument aus der modernen Einsatzmedizin dient zum Abbinden lebensbedrohlicher Blutungen an den Extremitäten und ähnelt grob einer Blutdruckmanschette. Es wird vor allem im Militärbereich eingesetzt, gehört aber laut dem Amberger Polizeisprecher Hans-Peter Klinger seit einiger Zeit auch zur Standardausrüstung in Polizeiautos. "Und es wurden alle Beamten drauf geschult."
Die beiden Hundeführer legten das Tourniquet an und verhinderten so, dass die Frau verblutete. Als der Notarzt eintraf, stillte er die Blutung. Die Frau wurde danach ins Klinikum St. Marien eingeliefert. "Sie ist den Umständen entsprechend wohlauf", kann der Polizei-Pressebericht als Happy End vermelden.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.