Digitalisierungs-Experte Johann Hofmann bei der OTH:: Cloud sicherer als der Server

28.10.2016 - 02:10 Uhr

Er gilt in Deutschland als der Fachmann für die Digitalisierung der Fertigung. 2013 holte Johann Hofmann den ersten "Industrie 4.0 Award" für die Maschinenfabrik Reinhausen nach Regensburg. Jetzt sprach der Experte bei der OTH.

Als Familienunternehmen erwirtschaftet die Maschinenfabrik Reinhausen (MR) mit 3100 Mitarbeitern einen Umsatz von 750 Millionen Euro. Sie hat sich seit 25 Jahren dem Ziel eines intelligenten Fertigungsflusses verschrieben, den "papierlosen Prozessen". Seinem unterhaltsamen Vortrag beim OTH-"PartnerCircle" schickte Hofmann zwei Warnungen voraus: "Nicht versuchen, das alte Gewurstel in die digitale Welt zu retten; wenn die Arbeitsprozesse unklar sind, sie keinesfalls digitalisieren." Den Sinn sah er vor allem in einer "hocheffizienten" Fertigung, deren Komplexität durch Assistenzsysteme zu reduzieren. Bei MR ist das zentrale System Web-gestützt - mit so wenig Schnittstellen wie möglich. Hofmann nannte die erfassten Daten die "Basis der Wertschöpfung" (sammeln-auswerten-vorhersagen-profitieren).

In direkter Kommunikation mit den Fertigungsmaschinen werden die Echtzeit-Daten auf die Smartphones der Mitarbeiter gespielt. Hofmann ist überzeugt, "dass die Assistenzsysteme die schwachen Mitarbeiter unterstützen". Durch die Digitalisierung fiel bei MR "kein einziger Arbeitsplatz weg". Durch das Value Factoring seien die Beschäftigten zufrieden und motiviert.

Als das Einfallstor für gezielte Hacker-Angriffe bezeichnete Johann Hofmann die CAM-Programmierung. Er überraschte mit seinem Bekenntnis zur German Cloud von Microsoft: "Sie ist sicherer als ein eigener Server." Das Arbeiten mit der Cloud habe "dramatisch bessere Ergebnisse" bewirkt. Ein "minimaler Installationsaufwand" (Gateway) stelle eine Verfügbarkeit von 99,9 Prozent sicher.

Hocheffiziente Produktion

Industrie 4.0 brachte der Maschinenfabrik Reinhausen unterm Strich - in einem "dynamischen Prozess" - eine hocheffiziente Produktion in teilweise kleinen Losgrößen und eine erhebliche Verkürzung der früher zeitaufwendigen Maschinen-Umrüstungen (bis zu zehnmal in einer Schicht).

Pflegen Sie ihre Daten, bevor Sie an Industrie 4.0 denken.Johann Hofmann
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