Als Gastredner kam der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Markus Rinderspacher. Zünftig mit Blasmusik der Oberpfälzer Wirtshausmusik eröffnete Reinhold Strobl die Veranstaltung, dann stellte Bürgermeister Joachim Neuß die Bergstadt vor.
"Willkommen an diesem demokratischen Tag", freute sich Rinderspacher über das Abstimmungsergebnis zur Großen Koalition. "Es wurde in den vergangenen Monaten eine gute Debatte geführt, weil es das Ansinnen der Politik und das Leben in Stadt und Land für die Bürger betraf." Der Fraktionschef spann den historischen Bogen von 1918, der Gründung des Freistaats Bayern, bis zum heutigen Tag. "Leider findet das Erinnern an die Demokratie in Bayern nicht statt, nach dem Wunsch der SPD sollte es ein Feiertag sein."
Am 8. November 1918 rief Kurt Eisner als Ministerpräsident den Freistaat Bayern aus. Die Wittelsbacher Monarchie kapitulierte widerstandslos und wurde abgesetzt. Eisner verkündete seinerzeit: "Bayern ist fortan ein Freistaat." Er sorgte für Frauenwahlrecht und den Acht-Stunden-Arbeitstag. "Wir wissen nicht, was aus Deutschland wird, aber den bayerischen Staat wollen wir uns so einrichten, dass sich auch der ärmste bayerische Arbeiter und Bauer darin heimisch fühlen kann." Die SPD-Landtagsfraktion würdigte den Demokratie-Geburtstag Bayerns bereits am 31. Januar mit einem Fest, erklärte Rinderspacher.
Um aus unserer Demokratie mehr Herzenswärme zu gewinnen, forderte Rinderspacher mehr Demokratie, sprich "Gehör finden, Aufmerksamkeit gewinnen, Respekt erhalten und wagen" und "mehr zur sozialen Bewegung werden. Die Argumente der Rechten dürfen in der Mitte keinen Platz finden." Dann nahm er noch zu einigen Punkten des Koalitionsvertrages Stellung. Detailliert erläuterte er den Plan, das ausgehandelte Rentenniveau auf 48 Prozent zu halten, eine ordentliche Rentenleistung mit 35 Jahren Arbeitsleistung zu bekommen, den Mindestlohn für Azubis, steuerliche Entlastungen und das kostenlose Mittagessen in den Kindergärten.
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