Da die Tiere momentan noch brüten würden, bedeute dieses Unglück, dass nicht nur ein besonders und streng geschütztes Tier durch die Windräder ums Leben gekommen sei, sondern dass das betroffene Paar keine Jungen großziehen könne. "Während das Weibchen brütet, jagt das Männchen im März und April, um das Muttertier und die meist zwei Jungen mit Nahrung zu versorgen. Diese verhungern nun, da es für den weiblichen Vogel unmöglich ist, die Brut zu schützen und zu pflegen und gleichzeitig zu jagen", weiß der Vorsitzende.
Der Rotmilan ist nach EU- und deutschem Recht besonders streng geschützt. Er kommt global nur in Mitteleuropa vor. "Deutschland trägt daher für den Rotmilan eine besondere, weltweite Verantwortung, denn mehr als die Hälfte seiner Gesamtpopulation lebt in Deutschland", so der Sprecher des anerkannten Naturschutzverbands.
Besonders heikel an dem Fund: Im Raum Bärnau ist die Diskussion im Gange, weitere Standorte für Windräder auszuweisen. "Aktuell erstellt der VLAB eine Stellungnahme dazu", verrät Bradtka. Der Erbendorfer macht keinen Hehl daraus, dass sie negativ ausfallen wird. Der Rotmilan spielte übrigens auch beim Kampf des VLAB gegen die bei Frodersreuth (Stadt Erbendorf) geplante Windkraftanlage eine Rolle. Der Naturschutzverband stützte seine Argumentation dagegen unter anderem darauf, dass die geplante Anlage Vorkommen von seltenen Vogelarten, wie Rotmilan, Wespenbussard und Schwarzstorch, gefährde. Das Verwaltungsgericht in Regensburg folgte bei seinem Urteil unlängst dieser Argumentation.
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