Schick versicherte: "Die Kirche soll im Dorf bleiben! Aber zugleich muss jeder über den eigenen Kirchturm hinausschauen." Auch künftig werde jeder Gläubige am Sonntag einen Gottesdienst in erreichbarer Nähe besuchen können. Die Gemeindemitglieder sollten sich jedoch flexibel und kompromissbereit zeigen, schrieb der Erzbischof.
Die Umstrukturierung beginnt in diesem Jahr und soll in fünf Jahren abgeschlossen sein. Nach Ordinariats-Angaben geht es darum, "mit weniger pastoralem Personal langfristig das pastorale Leben vor Ort zu erhalten". Die künftigen Groß-Einheiten sollen mindestens aus 12 000 Katholiken in ländlichen Regionen und 17 000 in der Stadt bestehen. Die Seelsorger will Schick bei den Verwaltungsaufgaben entlasten. "Dafür sollen auch mehr hauptamtliche Verwaltungskräfte angestellt werden."
Vor allem der sich immer weiter verschärfende Priestermangel zwingt auch andere Bistümer zu Neuordnungen. Im März startete das Erzbistum München-Freising ein Pilotprojekt, das vorsieht, dass der Priester sich die Leitung einer Gemeinde mit Haupt- und Ehrenamtlichen teilen darf. Der Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, sagte damals, er sei zur Erkenntnis gelangt, dass die Einheiten nicht immer größer werden könnten, um sie an die Zahl der Priester anzupassen. Eine Kirche müsse noch vor Ort verwurzelt sein. Die Pfarrei, in der ein Pfarrer alleine eine Gemeinde leite, sei deshalb ein Auslaufmodell.
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