Ex-Bundesinnenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) hat einem Bericht der "New York Times" über grausame Folterungen israelischer Opfer des Olympiaattentats von 1972 widersprochen.
Die US-Zeitung hatte berichtet, das palästinensische Terrorkommando habe den Sportlern und ihren Betreuern Knochen gebrochen und den Gewichtheber Yossef Romano sogar kastriert. Genscher, der als Bundesinnenminister damals dem Krisenstab in München angehörte, sagte dem "Spiegel", er habe davon "weder offiziell noch inoffiziell jemals etwas gehört".
Auch bislang unbekannte Obduktionsberichte, die dem Nachrichtenmagazin vorliegen, sowie eine Aussage des Rechtsmediziners Wolfgang Eisenmenger stützen Genschers Darstellung. Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation "Schwarzer September" hatten die Sportler im September 1972 im Olympischen Dorf als Geiseln genommen, um Gefangene in Israel freizupressen.
In dem Appartement und bei einer Befreiungsaktion auf dem Flugplatz Fürstenfeldbruck starben elf Sportler und ein Polizist. Auch fünf Terroristen kamen ums Leben.
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