Opels X-Men laufen gut. Die Dreierbande knabbert erfolgreich am SUV-Kuchen. Vor allem der Grandland macht Tiguan und Co. das Leben nicht ganz leicht. Aus gutem Grund.
Der Grandland übernimmt in der Rüsselsheimer X-Familie die Rolle des stylischen City-SUV. Wie seine Peugeot-Schwester 3008 muss er auf die Kraft der vier Räder verzichten. Dafür gibt's aber "Grip Control". Das Traktionssystem stellt sich individuell darauf ein, ob nun Matsch, Schnee oder Eis, Sand oder Asphalt ganz spezielle Eigenschaften fordern. Außerdem: Wie so viele seiner Art ist auch der Opel mit dem X-Faktor eher ein Stadt-Cowboy denn Prärie-Indianer. Schweres Gelände wird auch dieser Cross-over selten unter die Räder nehmen.Also ist der Grandland eher auf Komfort getrimmt. Die Türen öffnen weit, der Einstieg verlangt keinen krummen Rücken, und die Sitze halten, was das AGR-Label auf dem Ergonomie-Gestühl verspricht. Da werden auch lange Reisen zu einer entspannten Übung. Offiziell zwar ein Fünfsitzer ist der Grandland ein Fahrzeug, in dem sich vier Erwachsene samt Gepäck nicht ins Gehege kommen. Der schmale Mittelsitz ist wirklich nur ein Notbehelf für kurze Fahrten. Ansonsten aber finden die Passagiere eine Wohlfühl-Landschaft, in der Material und Verarbeitung den hohen Qualitätsanspruch der Opel-Leute sicht- und fühlbar machen.
Der Fahrer selbst sieht einen aufgeräumten Arbeitsplatz mit einer Kommandozentrale, die sich weitgehend via Touchscreen bedienen lässt. Dass sich der größte der drei Musketiere in Sachen Multimedia und Konnektivität keinen Schnitzer erlaubt, versteht sich von selbst. Opel-eigen ist das OnStar-System, das nicht nur im Fall des Falles einen Notruf absetzt, sondern auch per Knopfdruck mit einem Service-Berater aus Fleisch und Blut verbindet, der auf Wunsch sogar ein Hotel bucht.
Transportaufgaben erledigt der Grandland souverän. Der Kofferraum mit variablem Ladeboden zeigt sich Baumarkt-Einkäufen gewachsen. Die Rücksitz-Lehnen sind ruckzuck umgelegt. Die Heckklappe öffnet und schließt elektrisch und sensorgesteuert. Wer gerade keine Hand frei hat, erledigt das auch mit einem Fußkick unterm Stoßfänger. Eine separate Taste im Innenraum wäre dennoch eine hilfreiche Ergänzung.