Krankkassen genehmigen rund zwei Drittel der Anträge: Cannabis für 13.000 Versicherte

10.01.2018 - 20:24 Uhr

Berlin. Zehn Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes für Cannabis auf Rezept haben mehr als 13 000 Versicherte einen Antrag dafür gestellt. Das geht aus Zahlen der größten Krankenkassen hervor, unter denen die "Rheinischen Post" eine Umfrage dazu gemacht hatte.

Ein Patient hält eine Dose mit Cannabis in der Hand. Bild: Swen Pförtner/dpa

Die Genehmigungsquote liegt bei rund zwei Drittel der Fälle, bei der AOK zum Beispiel bei rund 64 Prozent. "Gleichwohl bedeutet das nicht, dass die anderen Anträge abgelehnt wurden", sagte eine Sprecherin. Viele Anträge seien formell nicht vollständig. Arzt und Patient hätten dann die Möglichkeit, den Antrag erneut einzureichen. Aber auch Patienten, die keine Erkrankungen im Sinne des Gesetzes - hätten, dafür zum Beispiel einen Bandscheibenvorfall stellen Anträge. Cannabis auf Rezept bekommen etwa Patienten mit schweren chronischen Schmerzen, einzelne konkrete Krankheiten führt das Gesetz vom März 2017 nicht auf.

Wie viele Patienten von Cannabis auf Kassenkosten Gebrauch machen würden, hielt der Gesetzentwurf offen. Es lasse sich nicht abschätzen, "in welchem Umfang Ärzte sowie Patienten von einer Verschreibungsmöglichkeit für Cannabisblüten und Cannabisextrakte Gebrauch machen werden", hieß es. Der Entwurf führte an, dass Anfang April 2016 647 Patienten eine betäubungsmittelrechtliche Ausnahmeerlaubnis hatten.

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