Ein Multitalent von eher bescheidener Körpergröße. Erst spazierte der Hofmaier Lucki auf Händen von Regensburg nach Rom zum Heiligen Vater. Dann fiel die nächste Klappe zu seiner Karriere. Der Mann aus Saal an der Donau machte in Steinberg bei Schwandorf die Diskothek "Apollo" auf, holte Stars wie Marianne Rosenberg und die Rockgruppe "Middle of the Road" in den Ort, der seinerzeit noch längst nicht den Beinamen "am See" trug.
Nächster Vorhang: Hofmaier, heute 76 Jahre alt, machte aus der Disko ein Nachtlokal, in dem wegen seiner Striptease-Darbietungen strenges Jugendverbot herrschte. Auch diese Zeit ging vorüber. Doch bei älteren Oberpfälzern ist die Liegenschaft am Steinberger Ortsrand bis heute ein Begriff geblieben.
Ludwig Hofmaier war schon in der Jugend Fachmann für Antiquitäten
Dann wurde es still um den Lucki. Doch eines haben Journalisten, die damals immer wieder einmal mit ihm Interviews machten, bis heute im Gedächtnis: Bei Antiquitäten kannte sich der drahtige Turner, dessen Haupthaar einst bis zu den Schultern reichte, auch schon in jungen Jahren aus. Jetzt haben ihm Schätze von gestern und vorgestern zu einer Prominenz verholfen, die seine damalige Bekanntheit weit in den Schatten stellt.
Ludwig der Bayer: Einst bei Faschingszügen als Gaudibursch unterwegs, ist er ein Spaßvogel geblieben. Seit mehreren Jahren gehört Hofmaier zum Händlerteam in Horst Lichters ZDF-Fernsehsendung "Bares für Rares." Als nun dieser Bieter-Poker am Fronleichnamstag zur besten Sendezeit erstmals ins Abendprogramm rückte, war das gleichsam eine Rückkehr nach vier Jahrzehnten in die Prime-Time.
6000-Euro-Gebot für Tennisschläger von Boris Becker
Der kleine Hofmaier ganz groß. Sein Gebot von 6000 Euro für Boris Beckers Tennisschläger zielte zwar voll ins Leere. Aber allein sein wie immer grellbuntes Hemd samt breiter Hosenträger rückten ihn ins Bild. Und wie seinerzeit in der "Haifischbar" bei Heidi Kabel und Henry Vahl nutzte der Lucki seinen Auftritt zur Komplettierung eines Rufs als hintergründig humoriger Bayuware: Erst mit aufgesetztem Samurai-Kampfhelm, dann unter einem Oldtimer-Studebaker aus den Staaten. Den Zuschlag erhielten seine Kollegen. Doch ohne ihn wäre "Bares für Rares" um den wichtigsten Protagonisten ärmer.
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