Schönficht. (mlb) Auf den ersten Blick findet man im Lager von Markus Schulwitz alte Möbel soweit das Auge reicht - "altes G'raffel" wie es mancher nennen würde. Aber auf den zweiten Blick entdeckt der Kenner ein Kleinod neben dem anderen. Klar sind die oft Jahrhunderte alten Möbelstücke in einem meist sehr abgewohnten Zustand. Durch den Antikhof Schönficht erwachen sie ganz nach Kundenwunsch jedoch schnell zum Leben. Ein riesiges Angebot unterschiedlicher Einzelstücke aus verschiedenen Stilepochen - von Barock bis Jugendstil - steht hier - fast abholbereit.
"Unsere Aufträge sind immer speziell auf die Kunden abgestimmt", berichtet Schulwitz von seiner Arbeit. Nachdem man gemeinsam das passende Möbel aus den mehr als 1800 Exponaten im 2000 Quadratmeter großen Lager ausgesucht hat, wird mit dem Auftraggeber besprochen, wie das fertige Werk am Ende aussehen soll. Selbstverständlich werden aber auch (Erb)Stücke aus Kundenbesitz restauriert.
"Beratung und die individuellen Wünsche der Kunden werden bei uns immer groß geschrieben", verspricht der Restaurator, "alle meine Stücke sind wirkliche Einzelstücke". Das geht sogar soweit, dass im Zuge der Restauration Neuerungen, die es zur Entstehungszeit der Möbel noch nicht gab, stilecht mit eingebaut werden. So hat sich der Antikhof beispielsweise auf Waschbeckeneinbauten oder Möbel-Umbauten, etwa zu Fernsehschränken, spezialisiert. Auch moderne Aufbereitungen und stilechte Ergänzungen durch passende Maßanfertigungen sind für die Spezialisten aus Schönficht kein Problem. "Ich bin mit der Materie groß geworden", erzählt Markus Schulwitz, der den 1984 gegründeten Antikhof 2001 als damals jüngster Schreinermeister Bayerns von seinen Eltern übernahm, "da bekommt man mit der Zeit ein Gefühl für die alten Möbel und was man aus ihnen machen kann". So habe er, wie er schmunzelnd bemerkt, mittlerweile wahrscheinlich alles, was aus Holz ist, restauriert, außer einem Sarg.
Am Wochenende feiert Markus Schulwitz zusammen mit seinem Team das 30-jährige Bestehen des Antikhofs Schönficht. Am Samstag, dem Tag der offenen Werkstatt, können die Besucher dem Handwerker bei seiner interessanten Arbeit über die Schulter blicken. Zahlreiche fertige Exponate gibt es währenddessen im Ausstellungsraum zu bestaunen und auch dem umfangreichen Möbellager kann ein Besuch abgestattet werden.
Von Freitag bis Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr ist zudem Hausmesse in Schönficht. Unter dem Motto "Altes Handwerk erleben" stellen dabei Drechsler Jakob Mühlbauer und Rainer Windschiegl, Inhaber der Grenzlandschmiede, ihre Handwerkskünste vor.
Für das leibliche Wohl sorgt die Dorfgemeinschaft Schönficht. Weitere Infos gibt es auf www.antikhof-schoenficht.de.
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