Berlin. Unter dem Eindruck steigender Buchungszahlen beginnt an diesem Mittwoch die weltgrößte Reisemesse ITB in Berlin. Besonders stark vertreten sind in diesem Jahr Aussteller aus den arabischen und asiatischen Ländern. Die bis 11. März laufende Internationale Tourismus-Börse stellt zudem das Segment Luxusreisen besonders heraus, wie Messechef Christian Göke am Dienstag ankündigte. Ein großes Thema auf der Messe und dem begleitenden Kongress ist der überbordende Tourismus an beliebten Orten.
Erstmals ist mit Mecklenburg-Vorpommern ein deutsches Bundesland offizielles Partnerland der ITB. Auf der Messe werden rund 10 000 Tourismus-Unternehmen aus 186 Ländern und Regionen vertreten sein. Gut 80 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland. Im vergangenen Jahr kamen knapp 170 000 Besucher, davon 109 000 aus der Branche.
Mecklenburg-Vorpommern will sich mit einer Mischung aus Natur, Kultur, Ruhe und Erholung präsentieren. Genau dies wünschten sich viele Menschen, um aus dem Alltagsstress zu kommen, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig vor der offiziellen Eröffnung der Messe am Abend mit Bundeskanzlerin Angela Merkel. Das Land wolle mit den 2000 Kilometern Ostseeküste, den 2000 Binnenseen und auch den Weltkulturerbestätten Wismar und Stralsund werben. "Wir wollen vor allem Tourismus für Familien anbieten und da muss Tourismus auch bezahlbar bleiben", sagte Schwesig.
Die Branche ist für 2018 insgesamt positiv gestimmt. Die Zahl der Reisenden weltweit werde voraussichtlich um 4,5 Prozent zulegen, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft, Michael Frenzel. 2017 waren es 1,32 Milliarden. Die Branche rechne damit, dass sich die Deutschen in diesem Jahr 1,5 bis 2 Prozent mehr Reisetage leisten. Als Reiseziel liege das östliches Mittelmeer wieder im Trend, berichtetet der Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV), Norbert Fiebig. "Die Buchungszahlen für die Türkei sind doppelt so hoch wie im Vorjahr", allerdings seien sie noch ein Stück entfernt von ihrem besten Jahr 2015. Damals kamen drei Millionen deutsche Touristen in die Türkei, im vorigen Jahr waren es nur noch 1,7 Millionen. Terroranschläge und die Krise in den deutsch-türkischen Beziehungen hatten zu dem Rückgang geführt.
Bei einem Besuch in Berlin forderte am Dienstag der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) auf, die Reisehinweise für die Türkei zu entschärfen. Das Auswärtige Amt warnt seit Juli 2017 vor willkürlichen Festnahmen. Zudem könne es vorkommen, dass Reisenden aus Deutschland an türkischen Flughäfen die Einreise ohne nachvollziehbare Gründe verweigert werde. Gabriel verwies darauf, dass die Reisehinweise fortlaufend aktualisiert würden. Weiter sagte er: "Die Türkei wird ja nach und nach wieder zu ganz normalen Verhältnissen zurückkehren wollen. Das wird automatisch dann auch Folgen haben für unsere Reisehinweise." Cavusoglu besucht an diesem Mittwoch die ITB:
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