Der DFB holt also höchstwahrscheinlich Julian Nagelsmann bis zum Ende der Europameisterschaft 2024. Bundestrainer. Mit nur 36 Jahren ist er somit formal im deutschen Trainer-Olymp angekommen. Hoffenheim, Leipzig, München – Nagelsmann erklomm die Karriereleiter in einem erstaunlich schnellen Tempo. Nun also die nächste Sprosse, die aber eigentlich ein Sprungbrett ist und auch der Grund, warum diese Entscheidung von Julian Nagelsmann wirklich Mut erfordert. Er begibt sich schließlich freiwillig auf eine sehr heikle Mission.
Denn sollte Nagelsmann bei der Heim-EM den Titel holen oder zumindest das Finale erreichen, katapultiert ihn dieses Sprungbrett automatisch zum deutschen Nationalhelden. Nein, kleiner geht es dann nicht mehr. Doch sollte er krachend scheitern, würde auf den rasanten Karriere-Höhenflug ein schneller schmerzhafter Absturz folgen. Das Ansehen des Trainer-Wunderkindes wäre dahin. Erst die Bayern-Entlassung, dann ein DFB-Debakel: Marketingtechnisch wäre das definitiv ein Bauchplatscher für Nagelsmann.
Er hat nun nur wenige Monate Zeit, um seine Ideen und Konzepte beim DFB auf den Platz zu bekommen. Die Aufgabe ist alles andere als leicht, aber durchaus möglich. Und sie ist dem 36-Jährigen zuzutrauen. Es ist ihm und ganz Fußball-Deutschland zu wünschen, dass Nagelsmanns Mut belohnt wird und er dieses Sprungbrett zum Nationalhelden nutzen kann.
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