CDU-Chef Friedrich Merz hat im Kern doch Recht: Was sollte ein ostdeutscher Gemeinderat oder Kreistag denn tun, wenn ihm vom Wähler ein AfD-Bürgermeister oder -Landrat vor die Nase gesetzt wird? Den kommunalpolitischen Betrieb für fünf Jahre blockieren? Auch kein gangbarer Weg.
Auf Landes- und Bundesebene jedoch wird der rechtsextremen Partei auf lange Sicht kein Koalitionspartner zur Verfügung stehen, auch wenn sie noch so weit über die 20-Prozent-Marke steigt. Es ist also auf absehbare Zeit auszuschließen, dass die AfD irgendwo mitregieren wird. Umso unverständlicher scheint, warum Union, SPD, FDP und Grüne im Umgang mit den Rechten immer wieder denselben Fehler machen.
Der reflexartige Aufschrei nach Merz' Äußerungen und das gebetsmühlenhafte Beschwören der "Brandmauer gegen rechts" quer durch die Parteien hilft lediglich der AfD erneut in die Schlagzeilen. Sie profitiert von der Aufmerksamkeit, die die anderen Parteien erzeugen. Dieses Geschenk sollte man ihr nicht immer wieder machen.
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