Singgruppe regt mit Liederabend zum Nachdenken an: "Ganz und Gar" besinnlich

Dieterskirchen
31.03.2017 - 17:14 Uhr

Ein Chormitglied nach dem anderen betrat die in Kerzenlicht getauchte Kirche in Dieterskirchen. Die Singgruppe "Ganz & Gar" regte mit einem Liederabend zum Nachdenken an. Auch Kritik wurde geübt.

Mit vielen verschiedenen Liedern, die auch zum Mitsingen einluden, gestaltete der Chor "Ganz & Gar" unter der Leitung von Anita Forster in der St. Ulrich Kirche in Dieterskirchen einen Abend mit toller Atmosphäre. Bild: adi

Die Zuhörerschaft erwartete ein besinnliches und abwechslungsreiches Konzert mit Liedern und Texten unter dem Motto "zugehört & nachgedacht". Der rund 25-köpfige Chor unter der Leitung von Anita Forster hatte an diesem Abend aber nicht nur Musikalisches zu bieten. Neben Liedern wie "So ist Versöhnung" oder "Meine eigenen Grenzen" wurden verschiedene Texte zum Thema Frieden und Versöhnung vorgetragen.

Dabei brachten die Lektorinnen Gegenstände vor den Altar, so zum Beispiel eine Holzlatte mit Nägeln. Diese spielte in der Geschichte eines jähzornigen Jungen eine Rolle, der von seinem Vater den Tipp bekam, bei jedem Wutanfall Nägel in den Zaun zu schlagen und bei jedem "zornfreien" Tag wieder einen Nagel herauszuziehen. Dieser musste am Schluss aber erkennen, dass die Nägel Spuren hinterlassen haben, so wie böse Worte bei Mitmenschen trotz aller Versöhnung Narben verursachen.

Kritik an Politik

Neben dieser und weiteren Geschichten wurden aber auch kritische Texte vorgetragen, die vor allem die derzeitige politische Situation in Deutschland und der Welt hinterfragen. "Wann wird endlich Frieden sein?" war die zentrale Frage im Text von Sieglinde Brandl. Da es darauf in nächster Zeit keine wirkliche Antwort geben werde, müsse man bei sich selbst anfangen: "Frieden ist schon im Kleinen wichtig", so Brandl. Für all die Menschen, die derzeit unter Krieg leiden aber auch für jene, mit denen wir selbst im Klinsch liegen wurde eine Schweigeminute eingelegt, um an diese Menschen zu denken und für sie zu beten.

Neben dem Chor mit seinen Sängern, Instrumentalisten und Lektorinnen war im voll besetzten Gotteshaus aber auch das Publikum gefragt, denn immer wieder wurden miteinander Lieder aus dem Gotteslob gesungen, wie etwa "Da berühren sich Himmel und Erde", in das alle kräftig mit einstimmten. Außerdem wurden alle unter dem Motto "Bitte lächeln" von Anita Forster aufgerufen, ihren Sitznachbarn von Herzen ein Lächeln zu schenken und somit ein Zeichen des Friedens zu setzen. Pfarrer Markus Urban sprach dem Chor und Anita Forster für den besinnlichen und wohldurchdachten Abend ein herzliches "Vergelt's Gott" aus und gab der Zuhörerschaft seinen Segen mit auf den Weg.

Kleines Andenken

Nach tosendem Applaus ließ sich "Ganz & Gar" zu einer Zugabe überreden und verabschiedete sich vom Publikum mit dem Lied "In der Mitte der Nacht". Beim Verlassen der Kirche erhielt jeder noch als Andenken an den Abend ein kleines Kärtchen mit Bibelspruch und Segenswunsch.

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