Reges Treiben herrschte auf der Anlage der Volkssternwarte beim vierten "Tag der Astronomie". Johann Köppl, der Vorsitzende der "Sternenfreunde", begrüßte "Klein und Groß aus nah und fern". Dritter Bürgermeister Michael Albang dankte dem Verein für die Organisation des Tages und die Arbeit das ganze Jahr über.
Die bemerkenswert vielen Kinder gingen dann mit Wolfgang Horn ins Planetarium, wo er ein spezielles Kinderprogramm vorbereitet hatte. Ständig belagert waren die sieben Teleskope, die von Mitgliedern mitgebracht und vor der Sternwarte in Richtung Sonne aufgebaut waren. Mit H-alpha-Filter und Weißfilter konnten die Besucher Sonnenbeobachtungen machen. Eine ganze Reihe interessanter Vorträge fanden im Vortragsraum statt. Den Anfang machte der erst 16-jährige Max Pretzl aus Gleiritsch, der mit den Zuschauern eine "Zeitreise vom Urknall bis heute" unternahm. Der Gymnasiast, der sich eine kleine, private Sternwarte in Gleiritsch gebaut hat, ist begeistert von Astronomie und hat bei den Stammtischen der "Sternenfreunde" bereits sein umfangreiches Wissen in einem Vortrag weitergegeben. Er begann mit der Entwicklung der Erde vom "Urknall" an, als vor 13,7 Milliarden Jahren durch eine Art "Explosion" die Streckung des Raums in alle Richtungen erfolgte. In Bildern ging er auf die Verteilung der Materie im All ein, die Entstehung von Wasserstoff als erstes Element, die ersten Sternenansammlungen und die Entstehung der Sonne.
Während die inneren Planeten (von Merkur bis Mars) aus Gestein und schweren Elementen in geringem Abstand zur Sonne entstanden sind, haben sich die äußeren Planeten (Jupiter bis Neptun) aus den übrigen Gasen und leichten Elementen gebildet. Mit innerem und äußerem Kern, Erdmantel und Erdkruste erklärte der junge Referent den Aufbau der Erde, des "blauen Planeten". Mit den überall zu findenden Gefahren für die Erde schloss er seine Ausführungen. Sowohl kosmische Gefahren (Asteroiden, Sonneneruptionen und Supernovae) als auch terrestrische (Nuklearwaffen, Naturgewalten wie Erdbeben und Vulkanausbrüche sowie Treibhauseffekt durch Umweltverschmutzung) können die Erde gewaltig beeinträchtigen oder zerstören. Die "Geburt der Sterne" stellte im Anschuss Hans Walbrun anschaulich dar. Im dritten Vortrag, den Dominik Turban präsentierte, ging es um "Unser Stern, die Sonne".
Ab 19.30 Uhr konnte der Nachthimmel beobachtet werden, der den Blick auf Merkur und Venus ermöglichte. Jürgen Richthammer und David Janousch waren die Fachleute, die die Teleskope bedienten. Im Vortragsraum blickte Sigi Roßkopf auf "Die Geschichte der Astronomie" und bei Thomas Zimmermann ging es um "Unterzwerg, Hyperriesen und andere Gestalten des Nachthimmels". Mit dem "Tag der Astronomie" ist der Verein "Sternenfreunde" wieder einmal seinem Grundsatz nachgekommen, die interessierte Bevölkerung über Astronomie aufzuklären. Zur Stärkung und zum Genießen gab es auf den Bänken vor der Sternwarte Kaffee und Kuchen.
Die Erde ist zwar keine Glaskugel, aber ebenso zerbrechlich.Gymnasiast Max Pretzl zitiert John Ruskin bei seinem Vortrag über die Entstehung der Erde
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