Momentan läuft das "Projekt Zimmerausstattung". Mehr Farbe und hochmoderne Betten stehen auf der Agenda von Regionalleiter Christian Stadler und Chefärztin Dr. Irina Kern. Ende 2017 soll die Zielflagge geschwenkt werden. Danach steht das "Zukunftskonzept 2020" auf der Wunschliste. Aber wie immer ist auch bei der Altersheilkunde natürlich alles eine Frage der Finanzen.
Auslastung 97 Prozent
Stadler und Kern betonen: "Wir arbeiten auf extrem hohen Niveau." Die Patientenzufriedenheit sei hoch, die Auslastung des Hauses mit 97 Prozent enorm. Die 80 Betten in den 42 Zimmern sind fast ständig belegt. Es gibt Wartezeiten. Und auch wenn das Lob bei Weitem überwiegt, wird auch Kritik laut - hauptsächlich, weil Bad und Toilette überwiegend nicht direkt im Zimmer sind. Eine geräumige und behindertengerechte "Nasszelle" befindet sich jeweils zwischen zwei Zimmern. Sie ist aber nur vom Gang aus zu betreten. "Das ist Teil des Reha-Konzepts", erklärt Stadler. "Wir haben viele Schlaganfallpatienten, die das Stationspersonal so besser im Auge haben könne.
Dennoch wünscht sich Dr. Kern eine entsprechende Vollausstattung der Zimmer. "Im Alltagsbetrieb spielt das alles aber keine entscheidende Rolle", sagt die Medizinerin,
Rollstuhlfahrern und Benutzern von Rollatoren stehen in Erbendorf keine Hindernisse im Weg. "Das Haus ist komplett behindertengerecht", stellt Dr. Kern heraus, die trotzdem vieles ändern und verbessern möchte - und das am liebsten schon übermorgen. Sie hätte gerne mehr Einzelzimmer und möchte den Therapiebereich näher am Bettenhaus haben. Doch vor den Erfolg haben die betriebswirtschaftlichen Götter das Budget gesetzt.
Keine Fördergelder
Die Steinwaldklinik ist Teil der Kliniken Nordoberpfalz AG. Die Bilanzen können sich sehen lassen. Weil im Reha-Bereich in Sachen staatliche Fördergelder aber Flaute herrscht, muss alles aus dem großen AG-Topf finanziert werden. Die Hoffnung ist groß, der Stolz auf das bisher Erreichte auch.
Steinwaldklinik in Zahlen
1992 hat das Akutkrankenhaus in der Steinwaldstadt seine Pforten geschlossen. Vier Jahre später war die Geriatrie geboren. Die durchschnittliche Verweildauer beträgt 24 Tage. 40 Prozent der Patienten (zwei Drittel Frauen, ein Drittel Männer), die im Schnitt 81 Jahre alt sind, kommen mit orthopädischen oder chirurgischen Problemen, 20 Prozent leiden an den Folgen eines Schlaganfalls, 30 Prozent sind internistische Fälle. „Über 80 Prozent der Patienten können nach der Therapie wieder nach Hause entlassen werden und müssen nicht ins Heim“, freut sich Chefärztin Dr. Irina Kern, die ihrer Mannschaft ein dickes Lob ausspricht: „Geriatrie ist reine Teamarbeit.“
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