Röthenbach. ( njn) Einmal jährlich treffen sich die Rathauschefs der Mitgliedskommunen abseits üblicher Sitzugen zum Austausch von Ideen und zur Diskussion. Doch bevor in die Themenschwerpunkte eingestiegen wurde, galt es zunächst, eine Resolution an die Bayerische Staatsregierung bezüglich der Förderung von Sanierungsmaßnahmen bei kommunalen Freibädern auf den Weg zu bringen.
"Es geht um die Freibäder, die in den 60er und 70er Jahren im Bau gefördert wurden und heute aufgrund hohen Sanierungsbedarfs zum Teil von einer Schließung bedroht sind", erläuterte Hans Donko, Vorsitzender der Steinwald-Allianz. Er führte aus, dass aber alle Bäder von großer Bedeutung für die Lebensqualität im ländlichen Raum seien. Einstimmig wurde beschlossen, den Entwurf gemeinsam mit der IKOM Stiftland voranzutreiben und bei der Bayerischen Staatsregierung einzureichen.
Fragen an die Bürger
Ein Hauptpunkt auf der Tagesordnung waren die Fortschritte im Projekt "Digitales Dorf". Dr. Bettina Williger vom Fraunhofer Institut, mit dem die Steinwald-Allianz an der Umsetzung des Konzepts zur mobilen Nahversorgung zusammenarbeitet, stellte die Ergebnisse der Bürgerbefragung vom Sommer dieses Jahres vor. Auf elf unterschiedlichen Festen und Veranstaltungen innerhalb der Steinwald-Allianz konnten Besucher Rückmeldung zu ihren Ansprüchen an einen mobilen Dorfladen, der bis Mitte 2018 die Orte der Steinwald-Region anfahren soll, geben.
"Wann und wo soll das Verkaufsmobil halten?", "Wie möchten Sie bezahlen?", "Wäre online vorzubestellen eine Option für Sie?" und "Was möchten Sie im mobilen Dorfladen kaufen?" Dies waren nur einige der Fragen, die die insgesamt 289 Teilnehmer zu beantworten hatten. Williger erläuterte die Ergebnisse der Umfrage. So wünschten sich zum Beispiel 88 Prozent der Befragten regionale Waren im Fahrzeug, 40 Prozent legten Wert auf ein begehbares Fahrzeug und ältere Teilnehmer bevorzugten einen Halt am Vormittag. Die Ergebnisse werden Einfluss auf die Haltestellen und -zeiten sowie das Warenangebot haben.
Eine weitere Mitarbeiterin des Fraunhofer-Instituts, Esther Schulz, stellte das Geschäftsmodell des mobilen Dorfladens vor. So soll ein begehbares Fahrzeug Produkte des täglichen Bedarfs in die Ortschaften ohne Einkaufsmöglichkeiten liefern. Das Warenangebot setzt sich voraussichtlich aus Produkten von regionalen Anbietern und aus den gängigen Produkten eines Dorfladens zusammen.
Neben der Möglichkeit vor Ort, wie in einem Laden einkaufen zu gehen, bestehe dann auch die Option über eine vom Fraunhofer-Institut entwickelte Online-Plattform im Voraus zu bestellen. Um das Projekt zu realisieren, beschloss die Versammlung einstimmig, eine Betriebs-GmbH zu gründen. Sie wird unter dem Namen Steinwald Dorfladen GmbH ins Handelsregister eingetragen.
Gute Entwicklungen
Mit einer positiven Bilanz konnten bei der Sitzung die Manager der Öko-Modellregion Steinwald im Bereich der Öko-Modellregion aufwarten. "Die Anzahl der vermarkteten Rinder verdoppelte sich im Vergleich zu 2016", so Öko-Modellregion-Managerin Elisabeth Waldeck. Auch der Bio-Burger habe einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht und werde mittlerweile in 23 Verkaufsstellen in der Region angeboten. Wie sie weiter ausführte, soll im kommenden Jahr sdie Gemeinschaft der Rinderzüchter durch eine eigene Organisation stärker zusammenwachsen. "Bei der Sonderkultur Mohn hat die Anbaufläche im Steinwald stark zugenommen und seit kurzem ist die Reinigung auf Backqualität in der Region möglich", sagte sie abschließend.
Fortschritte bei der Umsetzung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK) konnte der Geschäftsführer der Steinwald-Allianz, Martin Schmid, präsentieren. Von den insgesamt 52 Projekten in fünf Handlungsfelder seien 25 Projekte bereits umgesetzt oder gerade in der Bearbeitung. "Vor allem die Aktivitäten in der touristischen Vermarktung, wie die Aktion '24H Steinwald erleben' oder die immer stärkere Präsenz in den sozialen Medien, sind erfolgreich und lenken den Blick auf die Region", stellte Schmid fest.
"Wir sind auf einem guten Weg", sagte Bürgermeister Donko am Ende des Workshops sagen. Sein Dank galt allen Vertretern der Mitgliedsgemeinden und den Fachbehörden für das Engagement in der Steinwald-Allianz.
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