„Wir sind dann mal weg“: Theaterverein Eschenbach bietet bei ausverkaufter Premiere dem ...: „Schieflachen“ gegen Wettertief

18.04.2017 - 20:10 Uhr

Es schüttete, schneite und graupelte - draußen hielt im Frühling der Winter Einzug. Gegen dieses Tief traten am Ostersonntag die Laienschauspieler des Theatervereins Eschenbach an - und wie: Mit einer herzerfrischenden Komödie versetzten sie einige hundert Zeitgenossen in eine etwas andere Osterfreude.

Für die Laienschauspieler des Theatervereins befanden sich am Ostersonntag die "Bretter, die die Welt bedeuten", im Pfarrheim. Die Premiere der Komödie "Wir sind dann mal weg" kam beim Publikum glänzend an. Bilder: do (3)

Die ausverkaufte Premiere des Volksstücks "Wir sind dann mal weg" - der Titel ist vom Jakobsweg-Reisebericht des Entertainers Hape Kerkeling geborgt - wurde zum humoristischen Kracher. Der zweistündige Schwank erwies sich als bestes Rezept für allgemeines Wohlbefinden. Denn Lachen baut Stress ab und setzt Glückshormone frei. Und zum "Schieflachen" bot der Dreiakter jede Menge Gelegenheit.

Schon vor Beginn der Vorstellung berieselten heitere Pianoklänge das Publikum: Riita Michelson, Chorleiterin und Musiklehrerin, gehört diesmal der Eschenbacher Spaßtruppe an. Ihre Melodien öffneten schon vor dem letzten Gong die Herzen der Besucher. "Wir sind alles andere als dann mal weg", gab Regisseurin Elke Müller mit Blick auf den Titel des Stücks den Zuschauern geheimnisvoll mit auf den Weg, bevor sich der Vorhang öffnete.

In der Geschichte, die der Theaterverein auf der Bühne erzählt, scheint zunächst alles bestens zu laufen. Hilde Krings erbt ein landwirtschaftliches Anwesen - zum richtigen Zeitpunkt, denn Ehemann Karl, ein ehemalige Manager, verhinderter Künstler und Tüftler, ist wieder einmal arbeitslos. An Büroarbeit gewöhnt, erschrickt er jedoch beim Anblick von Kuh, Schwein und Co. Auch Tochter Heike, eine Dame von Welt, wehrt sich gegen das Landleben.

Chaos ist vorprogrammiert

Es beginnt eine turbulente wie köstliche Komödie, in der bis in den dritten Akt hinein die Damen des Hauses und die aus der "hilfreichen" Nachbarschaft von der Männerwelt fintenreich vorgeführt werden. Besonders als sich der neue Hausherr und der Nachbarbauer auf eine vermeintliche Pilgerreise begeben, um sich Hilfe "von oben" zu erbitten, gerät das Leben auf dem Hof aus den Fugen. Während sich "Neu-Bauer" Karl Krings (Reinhard Leipold) mit der Arbeit als Kuhmister nicht abfinden will, frotzelt die Großstadt-Dame Heike (Steffi Schuller) über die Zustände im "Dorf" Eschenbach: "Man kann hier nur Pizza essen oder sterben." Ein Plan B soll helfen, die Arbeit auf dem Bauernhof in geordnete Bahnen zu lenken. Doch das Chaos ist vorprogrammiert.

Die Rollen sind ideal besetzt. Bei jedem Akteur verspürt das Publikum die Freude am Laienschauspiel. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Darsteller keine Unbekannten. Carmen Longares-Ulrich besticht als Hof-Erbin und fürsorgliche Bauersfrau: "Männer und Kinder, was wären die bloß ohne mich." Umwerfend gestalten der Ex-Manager und Landwirt Karl Krings (Reinhard Leipold) sowie Nachbarbauer Klaus Müller (Günther Dilling) ihre "Pilgerschaft", während es die Tochter des Hauses (Steffi Schuller) versteht, sich zur temperamentvollen Jungbäuerin zu wandeln.

Alle künstlerischen Freiheiten genießen die weiteren Protagonisten. Die elegante Nachbarin Lisa Maus (Riita Michelson) und die fesche Mona Maus (Sandra Mandanici) verzücken in Charme-Rollen, ebenso wie Regisseurin Elke Müller als Ehefrau des Nachbarbauern. Martin Höchtl begeistert als lange verkannter Helfer in der Not, Markus Knechtel verkörpert einen nachsichtigen Polizisten, der im Strudel der Turbulenzen nicht mehr ein noch aus weiß.

Noch zwei Vorstellungen

Der gewaltige Schlussapplaus des dankbaren Theaterpublikums war der Lohn für eine Glanznummer. Die ausverkaufte Premiere wurde zu einem Werbefeldzug für die weiteren Vorstellungen am Freitag, 21. April, und am Samstag, 22. April, jeweils um 19.30 Uhr. Karten sind im Vorverkauf bei Foto-Ott und Schreibwaren Wamser erhältlich.

Neben den Darstellern auf der Bühne gebührte auch den Verantwortlichen im Hintergrund ein großes Kompliment. Elke Müller würdigte Souffleuse Ella Teichmann, Christiane Höchtl (Maske), Benjamin Müller (Technik), Petra Leipold (Organisationsteam) und dankte Stadtpfarrer Thomas Jeschner für die Überlassung des Pfarrsaales.

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