Ist eine Ortsumgehung im Osten der Stadt Eschenbach notwendig oder nicht? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Unter dem Titel „Bohrende Fragen“ berichteten wir am 27. Oktober darüber. Ein Leser schreibt dazu:
Ist in Eschenbach eine Ostumgehung wirklich notwendig – wer hat an der Heindl-Kreuzung schon mal länger als eine Ampellänge gewartet? Die CSU bei ihrem Bürgerstammtisch geht den richtigen Weg und fordert eine erneute Zählung. Sie kommt damit auch den Forderungen der Grundstückseigentümer und Anlieger nach – Glückwunsch dazu!
Die Zählungen und Verkehrsprognosen gehen wie bei der Erhebung für die Grafenwöhrer Planung einer Ortsumgehung zurück ins Jahr 2004. Auslöser war damals der Bau der Netzabergsiedlung mit ihren geschätzt 3500 Amerikanern.
Den Netzaberg gibt es nun seit 2008 – sind die Prognosen für Ziel-, Quell-, Binnen- und Durchgangsverkehr wirklich so eingetreten? Der Verkehr hat sicherlich zugenommen, aber rechtfertigt dies eine derartige Ortsumgehung mit Brücken und gigantischen Auffahrbauwerken, sogenannten Holländerrampen, an der B 470?
Für mich persönlich – und das ist auch die Sicht einiger weiterer Kommunalpolitiker – ist ein derartiger Bau ein Wahnsinn, unnötige Landschaftsversiegelung und Verschwendung von Steuergeldern. Sicher liegt es in der Entscheidung der Eschenbacher, wie viel sie als kommunale Sonderbaulast für solche Projekte ausgeben können und wollen – die Gesamtsumme zahlt aber jeder Steuerzahler.
Was könnte man mit den geschätzten 7,8 Millionen Euro alles machen? Um nur einige Projekte in der Region zu nennen: überfällige Ausbesserung der maroden Staatsstraße 2168 zwischen Grafenwöhr und Eschenbach, Lärmschutz an der B 470 in Eschenbach, Entschärfung der Kuppe bei Heinersreuth auf der Staatsstraße nach Bayreuth, Bau von Kreisverkehren am Rußweiher in Eschenbach oder in Grafenwöhr in der Ortsmitte und an der Wache 6.
Ich denke, es ist höchste Zeit, die seit langem einmal festgestellten Projekte – wie die Ortsumgehung Eschenbach – auf den Prüfstand zu stellen und generell zu einem Umdenken bei Straßenplanung und Mitteleinsatz zu kommen.
Gerald Morgenstern, Stadt- und Kreisrat, Grafenwöhr
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