Fastenprediger "Jonas" und "Christoph" ziehen beim Starkbierfest kräftig vom Leder: Heimatfest löst Diätenwahn aus

Eslarn
11.03.2015 - 00:00 Uhr
Beim Auftritt der Fastenprediger Jonas Beck und Christoph Demleitner (von rechts) blieb kein Auge trocken. Bild: gz

Kernige und hintergründige Sprüche der Fastenprediger "Jonas" und "Christoph" prägten das Starkbierfest der Feuerwehr und der Blaskapelle "Schlossberger", die mit zünftiger bayerischer und böhmischer Blasmusik in der voll besetzten alten Turnhalle für Stimmung sorgten. Das erste Fass mit dem dunklen Zoigl zapfte Feuerwehrvorsitzender Stefan Schönberger an. Kapellmeister Albert Grießl begrüßte die Gäste.

Stimmige Lieder

Die 20 Musiker des Blasorchesters "Schlossberger" unter Leitung von Manfred Wild verstanden es prächtig, die Besucher zum Mitsingen und Mitklatschen zu animieren. Die Klänge untermalte das harmonierende Gesangsduo Lisa Grießl und Norbert Roßmann mit stimmigen Liedern.

Kurz vor dem ersehnten Auftritt der jungen Fastenprediger versammelte sich meist jüngeres Publikum im Saal. "Hawadere und Grüß Gott beinand im Eslarner Zoiglland", eröffneten Jonas Beck als Großbauer verkleidet und Christoph Demleitner in historischer Feuerwehruniform mit Pickelhaube den wortreichen Vortrag. Eine erlesene Auswahl an Blasmusikern begleitete das Duo mit dem "Egerländer Fuhrmannsmarsch" auf die Bühne, wo vor allem "Jonas" wie sein Namensvetter, der ehemalige Nockherberg-Prediger Bruno Jonas, ohne Mitleid kräftig vom Leder zog.

Bereits im Vorfeld hatte ein politischer Weggefährte mit seiner angekündigten Abwesenheit und seinen unrühmlichen "Andeutungen" für Zündstoff gesorgt. So widmeten sich die Fastenprediger dem Wichtigeren und baten die Energiebauern um Abhilfe in der kalten Kirche. Mit dem Feuerwehrmarsch wurde auf einem spontanen Feuerwehreinsatz direkt aus der Kirchenbank zu brennenden Birken und mit Bekanntmachung an den Maibaum ohne Spitze erinnert.

Die erhofften Touristenschlager Kommunbrauhaus und Fischerzentrum stellte das Duo unter den musikalischen Titel "Wer soll das bezahlen?", begrüßten aber gleichzeitig die ersten Einsparungen der Gemeinde, das Rebhuhnzoigl bei Kerzenlicht abzufüllen. Das erste Treffen nach den Kommunalwahlen im Sportheim mussten die "Reichshühner" vom "Strehern" mit dem Leben bezahlen. "Der Fuchs räumte den Hühnerstall leer, dieser Anblick fiel Albert ganz schön schwer. Der Hahn blieb ihm zum Trost, Feierwehr, bringts ihm a Bier zum Prost."

Einen wahren Diätenwahn habe das Heimatfest im Ort ausgelöst. Damit die Lederhose und die Dirndlbluse nicht mehr zwickt, verschrieb "Jonas" den Betroffenen Eiweißshakes, Pillen und Globuli. "Vier Liter Wasser oder Tee, da ist doch das Leben nimma schee. Hast du Kommunbier in der Blutbahn, dann bist du sexy wie ein Truthahn": Mit diesem Trinkspruch und dem Feierabendlied endete unter kräftigem Applaus die Fastenpredigt. "Unsere Rede wäre etwas schärfer gewesen, doch manche haben ihre eigenen Thesen", verabschiedeten sich "Jonas" und "Christoph".

Friedens-Schnapserl

Zum Trost gab es auf der Bühne für Bürgermeister Reiner Gäbl ein kleines Friedens-Schnapserl. Die Musiker gaben noch einmal so richtig Gas und heizten den Gästen bis Mitternacht gehörig ein. Angenehm war es auch im beheizten Barzelt vor der Turnhalle, wo es die Eslarner allmählich ausklingen ließen.

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