Klasse Stimmung beim Pro-Etzenricht-Frühschoppen mit den "Sax Brothers": Schnippen, wippen, nicken - yeah!

Etzenricht
27.03.2018 - 16:20 Uhr

Jazz, gespielt von Könnern, serviert zu Weißwürsten, Wienern, Käse, Brezen und Bier - und das alles bei Frühlingsstimmung: So gestaltete sich der Sonntagvormittag beim Frühschoppen des Vereins "Pro Etzenricht" im proppenvollen Albert-Weidner-Haus.

Die Sax-Brothers in Bestform (von links): Reinhard Roth, Alois Träger, Thomas Kurzka und Günter Geiß. Bild: fsb

Die Könner waren die "Sax Brothers", die zu Beginn mit dem Titel "Pastrami on Rye" einzogen. Die vier Musiker, die entsprechend ihrem Namen eine harmonische Einheit bildeten, überzeugend improvisierten und perfekt das Wechselspiel piano-forte beherrschten, spielen in einer eher ungewöhnlichen Formation und sind seit über acht Jahren aus der Weidener Musikszene nicht wegzudenken.

Am Sopransaxofon mit seinem näselnden, biegsamen Klang brillierte Günter Geiß mit hohen und schnellen, oft die Melodie führenden Tönen. Altsaxofonist Thomas Kurzka, seit letztem Jahr neu in der Gruppe und ihr Durchschnittsalter bedeutend senkend, und Tenorsaxofonist Reinhard Roth lieferten harmonische Klang- und Begleitmöglichkeiten.

Alois Träger stieg vom Alt- auf das Baritonsaxofon um, mit dessen warmen, sanften Klang er eine zentrale Rolle im Quartett spielt. Imponierend meisterte er sowohl die Bassbegleitung als auch Zwischensoli. Kein Wunder, dass von Beginn an der Groove der Musiker auf die Zuhörer aller Altersschichten übersprang. Die Zuhörer klatschten und schnippten begeistert mit, klopften mit den Füßen den Rhythmus, nickten dazu und stießen am Ende ein enthusiastisches "Yeah" aus.

Mehrere Nummern des Quartetts stammten von Gerhard Wiebe: "Macy bounce", "Hit me", das melodische "My tune", "Take this" und "Look at these Shoes". Vom Jazz nicht wegzudenkend sind die Kompositionen von George Gershwin: Nach "Love is here to stay" folgte das beschwingte "Fascinating Rhythm", bei dem sich Sopran- und Baritonsax in der Führung abwechselten, das vom Komponisten für Klavier-Solo bearbeitete "Liza" und "Somebody loves me" mit Swing-Rhythmus und einem Zwischenteil im Dreivierteltakt. Immer wieder erklangen allgemein bekannte Musikstücke: "The Muppet Show Theme" aus der berühmten US-Fernsehserie, die von vielen Jazzmusikern interpretierte Swing-Ballade "Georgia on my mind" von Hoagy Carmichael mit einem charakteristischen Moll-Zwischenteil, und der anspruchsvolle, eigentlich für das Klavier geschriebene Rag "The Entertainer" von Scott Joplin. Einer der Höhepunkte war die Interpretation des Beatles-Song "When I'm sixtyfour" mit langsamer Einleitung, hohen Sopransax-Tönen und Presto-Schluss. Mit einem Ausflug in die Welt des Tangos mit dem gerne gehörten "Tango de'l Choclo" von Angel G. Villoldo endete das Frühschoppenkonzert unter langanhaltendem Applaus.

Einen Leckerbissen gab es als Zugabe: Stevie Wonders Soul-Hit "Sir Duke", eine Ehrerbietung an Duke Ellington.

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