Den Laden im Dorf lassen

Fuchsmühl
26.09.2016 - 02:00 Uhr

Vom Schandfleck zum Anziehungspunkt - diese Erfolgsgeschichte ist in Fuchsmühl im Markthaus zu besichtigen. Ob der Dorfladen auf Dauer erhalten bleibt, hat die Bevölkerung letztlich selbst in der Hand.

Die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion setzten unter Leitung von Fraktionssprecher Rainer Fischer ihre Besichtigungsreihe im Landkreis Tirschenreuth fort. Das Markthaus in Fuchsmühl war diesmal das Ziel. Auf Einladung von Bürgermeister Wolfgang Braun informierten sich die Kreispolitiker über das derzeit wohl ambitionierteste städtebauliche Projekt in der Gemeinde.

Nahversorgung gesichert

So sei es gelungen, ein leer gefallenes, zum Schandfleck verkommenes Anwesen in direkter Nähe zur Wallfahrtskirche anzukaufen, mit Fördergeldern zu sanieren und einer erneuten Nutzung zuzuführen, betonte Braun. Er sprach von rund 2,7 Millionen Euro, die seitens des Marktes Fuchsmühl hier in eine zukunftsfähige Nahversorgung zugunsten der gesamten Bevölkerung investiert wurden.

Ein Metzger, der Dorfladen, eine Steuerkanzlei, die Geschäftsstelle des Naturparks Steinwald und die Kreisgeschäftsstelle des Bund Naturschutz sowie ein Geldautomat der Sparkasse sind in dem Haus untergebracht. Eine kleine Ausstellung und ein Tagescafé laden zum Verweilen ein. Die Lage direkt am Radweg bietet auch vielen Durchreisenden eine gute Möglichkeit zum Innehalten. Mit einer modernen Hackschnitzelheizanlage und einer Photovoltaikanlage sei man auch energetisch zukunftsfähig aufgestellt, erklärte Braun der staunenden Besuchergruppe. Hier sei das Fernziel der Betrieb eines Blockheizkraftwerks zur Wärmeversorgung weiterer Gemeindehäuser. Aber auch von manchem Rückschlag musste der Bürgermeister berichten: Die anfangs als Mieter gewonnene Zahnarztpraxis-Filiale musste aufgrund eines Sterbefalls geschlossen werden. Auch bei der Inbetriebnahme des Dorfladens, der von drei Damen in Anstellung der "Dorfladen Unternehmergesellschaft (UG)" geführt wird, gab und gibt es immer wieder kleinere Problemchen und Anlaufschwierigkeiten.

Schwarze Null das Ziel

Bürgermeister Braun stellte den Gästen auch die aktuelle Haushaltslage seiner Gemeinde dar und berichtete von gut 6 Millionen Euro Investitionen in die Infrastruktur. Auf Nachfrage sagte Braun, dass es mittelfristiges Ziel sei, den Dorfladen mit der berühmten "schwarzen Null" betreiben zu können. Dazu appellierte er an die Bevölkerung, das Angebot nicht schlecht zu reden, sondern rege anzunehmen.

Konzept beispielhaft

Fraktionssprecher Rainer Fischer dankte für die Ausführungen mit einer kleinen Spende und merkte an, dass derartige Nahversorgungskonzepte wohl in mehreren Gemeinden nötig würden. So mancher könne sich von Fuchsmühl etwas abschauen.

Abschließend gratulierte die örtliche Kreisrätin Hannelore Bienlein-Holl den Herzogöder Bürgern wie auch der Gemeinde zur verdienten Auszeichnung mit dem ersten Preis beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden." Hier sei mit Sachverstand, Freude und großem Zusammengehörigkeitsgefühl Beachtliches geleistet worden.

 

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