Eröffnung der Ausstellung "Faszination Moor" im Fuchsmühler Rathaus: Vom Nutzer zum Beschützer

Fuchsmühl
18.03.2018 - 17:06 Uhr

Seit Jahrhunderten faszinieren Moore die Menschen. Für frühere Generationen war es oft unheimliches, schwer zugängliches ödes Land. Heute schätzt man sie als Naturwunder. Eine Ausstellung des Naturparks Steinwald in Fuchsmühl informiert nun über die Bedeutung der Moore.

Eröffnet haben die Wanderausstellung "Faszination Moor" Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg (Dritter von rechts) und Michael Winterholler (Vierter von rechts) vom Landesamt für Umwelt. Mit dabei Bürgermeister aus den Steinwaldgemeinden. Bild: wro

Längst hat man die ökologische Bedeutung der Moore erkannt. Häufig ist aber von der einzigartigen Landschaft nicht mehr viel übrig. Nur noch rund fünf Prozent der bayerischen Moorflächen gelten heute als intakt oder sind kleinräumig renaturiert. Das Thema Moor ist auch im Naturpark Steinwald von großer Bedeutung. Seitens der Forstämter wurden bereits zahlreiche Maßnahmen für den Erhalt der Lebensräume eingeläutet, informiert Ernst Tippmann, Geschäftsführer des Naturparks Steinwald.

Einblicke in die schützenswerten Landschaften bietet derzeit eine Ausstellung, die am Donnerstagabend von Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg, Vorsitzender des Naturparks Steinwald, im Foyer des Fuchsmühler Rathauses eröffnet wurde. Mit dabei Michael Winterholler vom Bayerischen Landesamt für Umwelt, der eigens aus Augsburg angereist war, um der Auftaktveranstaltung beizuwohnen. Zahlreiche Interessierte, auch die Bürgermeister aus den Steinwaldgemeinden, ließen die gezeigten Bilder und Texte auf sich wirken.

"Moorlandschaften begleiten mich seit meiner Kindheit", sagte Winterholler in seiner Eröffnungsansprache vor zahlreichen Gästen. Das Umdenken innerhalb nur weniger Generationen sei schon bemerkenswert, fügte er hinzu und stellte anerkennend fest: Natur- und Klimaschutz seien wichtige Themen unserer Zeit. Das Besondere an der Ausstellung, die für vier Wochen in Fuchsmühl zu sehen ist, sei die Verbindung beider Inhalte, merkte der Gast aus Augsburg an. "Der Mensch wurde vom Moornutzer zum Moorbeschützer." Winterholler: "Wir schützen mit den Landschaften auch unser Klima."

Früher Störfaktoren

In seiner Eröffnungsansprache betonte der Vorsitzende des Naturparks Steinwald, Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg: "Moore waren früher Störfaktoren und wirtschaftlich - bis auf den Torfabbau - wenig nutzbar." Der Friedenfelser zeigte sich von der Ausstellung begeistert. "Moore sind Lebensräume, in denen man selten gewordene Flora und Fauna hautnah erleben kann", fügte er auch mit Blick auf bedrohte Tierarten, wie die Kreuzotter, hinzu. Die vor rund drei Jahren ins Leben gerufene Schau beantworte viele Fragen, etwa welche Pflanzen und Lebewesen auf die Feuchtgebiete angewiesen sind oder welche Maßnahmen sinnvoll seien, damit die Bereiche wieder lebendig gemacht werden können. Die Wanderausstellung mit insgesamt fünf Modulen, Leuchtbildern, Videostationen, Karten und Fotografien ist noch bis zum 11. April im Foyer des Fuchsmühler Rathauses aufgebaut. Der Eintritt ist frei.

Die Ausstellung richtet sich an alle, die sich mit Moor- und Klimaschutz befassen, sowie an interessierte Bürger und Schulklassen ab der vierten Jahrgangsstufe. Geöffnet ist "Faszination Moor" von Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr, sonntags von 10 Uhr bis 13 Uhr. Besuchergruppen, die die Ausstellung außerhalb der Öffnungszeiten besichtigen wollen, können sich an den Geschäftsführer des Naturparks Steinwald, Ernst Tippmann, im Fuchsmühler Rathaus wenden (Telefon 09634/92 09 12). Parkplätze in ausreichender Anzahl stehen vor dem Rathaus zur Verfügung, informierte Fuchsmühls Bürgermeister Wolfgang Braun.

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