Passend mit zwei Liedern über das Autofahren beginnt Markus Rill seinen Auftritt. Sofort hören ihm alle wie gebannt zu, wie er mit seiner Stimme und passenden Gitarrenriffs den Raum für sich einnimmt. Es folgen Songs von früheren Alben und Rill erzählt dazu Geschichten aus seinem Leben. Von seiner Zeit in Austin, Texas und New Orleans, einem Country-Festival, wo Männer ausschließlich in gebatikten T-shirts, kurzen Hosen und Sandalen herumlaufen. Aus diesen Erlebnissen macht Rill seine Lieder. Er schreibt in "Hobo Dreams" über einen Typen, der sich selbst finden, treu bleiben und verwirklichen will. Ein Song für einen mittlerweile an Krebs verstorbenen Freund, der es ihm ermöglichte seine erste Platte in Nashville, Tennessee aufzunehmen. Rill singt über das Mädchen Genevive, eine Stripperin, die alle nur Jenny nennen. Aktueller denn je ist das Lied "Swampland", bei dem sich der Text um die dunklen Gedanken im Kopf dreht.
Publikum ist voll mit dabei
Nach der Pause startet der Rock'n'Roll und Country-Sänger durch mit dem Song "Dream Anyway", von seinem gleichnamigen 10. Album. Das Publikum klatscht mit, immer wieder fordert Rill sie auf, zu singen zu klatschen, dabeizusein. Sein Freund Hubert Treml aus Regensburg habe ihm gesagt, die Oberpfälzer singen mit "wia d'Sau", das wolle erhören. Damit weckt er den Oberpfälzer Ehrgeiz beim Publikum. Rill verzaubert mit seiner Stimme, seinen Geschichten und seiner Präsenz auf der Bühne. Er spielt leidenschaftlich die Mundharmonika und seine Gitarre. Mit seiner Sandpapierstimme ist er wie gemacht für Country, Rock'n'Roll, Folk-Musik. Nicht umsonst ist Rill für den deutschen Country-Award nominiert. Er hat Humor, wenn er singt "I love you forever unless I don't (ich liebe dich für immer, es sein denn ich tu's nicht) und wird nachdenklich wenn er in "Blues in my Mind" über einen Freund singt, der an Alzheimer erkrankt ist.
Mit "Better", einem Song mit Hit-Potential, beschließt der charmante Sänger den Abend und das Publikm ist voll mit dabei, als Rill singt "I'm not better than you, you're not better than me" ("Ich bin nicht besser als du, du bist nicht besser als ich"). Doch so einfach lassen die Grafenwöhrer den Musiker nicht von der Bühne. Unplugged und ganz nah am Publikum, leise und doch intensiv, spielt Rill als Zugabe "The Late Great Townes Van Zandt" zu Ehren von Townes Van Zandt, einem viel zu früh verstorbenen Musiker und Singer-Songwriter aus Texas.
Dank an Heimatverein und Schulleitung
Doris Baumann vom Büchereiteam St. Michael bedankte sich beim Heimatverein für die gemeinsame Organisation des Konzertes. Ihr Dank galt auch Schulleiter Thomas Thomas Schmid, der es kurzfristig möglich machte, das Konzert in die Schulaula zu verlegen. Bei Markus Rill bedankte sich Baumann abschließend mit einer Flasche Wein aus der österreichischen Partnergemeinde und hoffte, dass dies nicht Rills letzter Auftritt in Grafenwöhr war.
Weitere Informationen zu Markus Rill unter www.markusrill.net.
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