Kemnather Passion 2018 geht am Karfreitag zu Ende: Bart ab

Kemnath
02.04.2018 - 20:00 Uhr

Der letzte Vorhang der "Kemnather Passion 2018" fällt am Karfreitag. Doch nicht nur das: Bei vielen männlichen Mitwirkenden fällt auch ein Teil der Maske.

Vor vollem Haus endete am Karfreitag die Kemnather Passion 2018: Spielleiter Thomas Linkel (vorne links) zieht eine positive Bilanz. Bilder: stg (2)

Es war 22.02 Uhr, als die letzten Töne des "Pie Jesu" in der Mehrzweckhalle verhallten. Nach sieben praktisch ausverkauften Vorstellungen ging am Freitag die "Kemnather Passion" unter den Augen von Monsignore Reinhold Bartmann, Militärgeneralvikar und Generalvikar des Katholischen Militärbischofs sowie Kolping-Diözesanpräses Karl-Dieter Schmidt zu Ende. In den vergangenen Wochen waren insgesamt rund 7000 Besucher gekommen, um diesem Schauspiel beizuwohnen. Mit viel Applaus würdigten die Zuschauer auch die letzte Aufführung.

"Sehr erleichtert und sehr glücklich" - so fühlte sich Spielleiter Thomas Linkel kurz nachdem der letzte Vorhang gefallen war. Die fast schon größte Sorge jeder Passion sei in der Praxis auch dieses Mal unbegründet gewesen - niemand der Hauptdarsteller war aufgefallen. Eine Zweitbesetzung hat es nicht gegeben. Die Resonanz, die er selbst oder über Dritte bekommen habe, sei überwältigend gewesen: "Das Ziel, die Passion noch dichter und emotionaler auf die Bühne zu bringen, haben wir wohl erreicht." Die Kartennachfrage sei so groß gewesen, dass man wahrscheinlich noch zwei weitere Vorstellungen hätte füllen können.

Langweilig wird es Linkel nach dem Ende der Passion sicherlich nicht. "Ich werde sicher in kein Loch fallen", betonte er. Bereits am Ostersonntag und -montag musste der Krankenpfleger in der JVA Bayreuth wieder zum Dienst antreten. Über das, was in fünf Jahren sein wird, wenn die nächste Kemnather Passion ansteht, macht er sich noch keine Gedanken - auch wenn er betont: "An manchen Stellen der Inszenierung gibt es schon noch Luft nach oben."

Für viele Mitwirkende war die letzte Vorstellung auch der Zeitpunkt, sich von einer "liebgewonnen" oder immer noch "verhassten" Begleiterscheinung zu trennen - vom Vollbart. In Reih und Glied positionierten sich viele Männer - vom Hohen Rat über die Jünger bis hin zu Jesus selbst - vor der Bühne, um sich fachmännisch vom Passions-Bart befreien zu lassen.

"Ich bin froh, dass das Ding weg ist. Das ist in gewisser Weise auch eine Erlösung", meinte Jesus-Darsteller Roland Krauß. Dem Ende der Kemnather Passion 2018 steht er mit gemischten Gefühlen gegenüber: Einerseits seien Proben und Aufführungen schon sehr zeitintensiv gewesen, andererseits sei in den vergangenen Monaten eine Gemeinschaft entstanden, die er sicherlich vermissen werde. "Das war vor zehn Jahren dasselbe Gefühl", erinnert sich Krauß, der 2008 ebenfalls als Gottes Sohn bei der Passion dabei gewesen war. Dessen Darstellung habe ihn allerdings dieses Mal viel intensiver beschäftigt als noch vor zehn Jahren. "Da bin ich sicherlich auch reifer geworden", bekennt Krauß. Froh ist er darüber, dass die sieben Vorstellungen ganz ohne Krämpfe und ohne brenzlige Situationen abgelaufen sind. "Aber es war für mich schon immer eine große Erleichterung in jeder Vorstellung, als nach der Kreuzigung Otto Merkl in der Rolle des Josef von Arimathäa auf die Bühne kam. Da wusste ich, dass ich in wenigen Minuten abgenommen werde." Bei der Passion 2023 ist Krauß dann 38 Jahre alt, also immer noch im "Jesus-fähigen" Alter. Gedanken darüber macht er sich noch keine. "Ich möchte auf alle Fälle wieder mitspielen, ganz gleich in welcher Rolle. Wenn es wieder der Jesus sein soll und die Rahmenbedingungen passen, würde ich es wohl auch wieder machen."Erbendorf. (rw) Die gerichtliche Ablehnung der Windkraftanlage bei Gramlhof verbucht die Kreisgruppe Neustadt/Tirschenreuth des Vereins für Landschaftspflege und Artenschutz als größten Erfolg in der noch jungen Vereinsgeschichte. Allerdings versteht sich der VLAB nicht als reiner Windkraft-Verhinderungsverein.

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