"Rituale sind wichtig für uns, weil sie uns Sicherheit geben", erklärte Theresia Kunz im Familienzentrum Mittendrin. "Stark durch Rituale" war ihr Thema beim ersten Themenfrühstück in diesem Jahr. Immer gleichbleibende Abläufe strukturierten den Tagesablauf und gäben Verhaltensweisen eine Tiefe. "Sie sind berechenbar und verlässlich und geben einen bestimmten Ablauf vor, der uns Halt gibt", erläuterte die Sozialpädagogin aus Tirschenreuth. Sie schaffen Verbundenheit und Struktur. Ein gutes Beispiel sei das Weihnachtsfest, das in vielen Familien einen stark ritualhaften Charakter habe.
Wandel und Veränderungen seien durch Rituale leichter zu ertragen, meinte die Referentin. Sie könnten bei der Bewältigung von Stresssituationen helfen. Das gilt auch schon für die Kleinsten. "Feste Rituale erleichtern ihnen das Reinwachsen in die Gesellschaft und stärken das Zusammengehörigkeitsgefühl." Auch machten sie Handlungsabläufe erkennbar. So sei etwa die Gute-Nacht-Geschichte ein wichtiger Bestandteil des Abendrituals: Das Zu-Bett-Bringen erfolge immer nach demselben Schema und erleichtere dem Kind den Übergang in den Schlaf.
"In einer Gesellschaft haben Rituale etwas Gemeinschaftsstiftendes", führte Kunz weiter aus. Sie stärkten das Wir-Gefühl und erleichterten das Zusammenleben. Eine Gesellschaft ohne Rituale wäre chaotisch. Sie seien fester Bestandteil einer Kultur. "Manchmal sind Rituale aber auch Veränderungen unterworfen", gab die Sozialpädagogin zu bedenken. Deshalb sollten sie nicht stur eingehalten, sondern immer wieder überdacht werden. Das gelte besonders in der Pubertät.
Im lockeren Gespräch sollten die Teilnehmerinnen schließlich Beispiele für Rituale nennen, die sich in ihrer Familie bewährt haben. Kerstin Graf dankte der Referentin mit Blumen.
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