Wem der Jagdheilige Hubertus besonders wohl gesonnen war, wem er das größte Waidmannsheil schenkte, der hat das Königstier geschossen, und zu seiner Ehre wird das Triumphsignal "Hirsch tot" geblasen. Das erklärte Pater Dr. Benedikt bei der Hubertusfeier, dem Erntedankfest der Jägerschaft
Den Altar schmückte ein Hirschgeweih, während die Jagdhornbläser der Kreisgruppe Eschenbach im Landesjagdverband unter Leitung von Dr. Andreas Karl die Hubertusmesse von Reinhold Stief musikalisch ausschmückte. Sehr gut besucht war der Gottesdienst zur Hubertusfeier. Der Messe vorausgegangen war ein Anblasen vor dem Gotteshaus.
Laut Röder stammt die Hubertuslegende aus dem 11. Jahrhundert und ist historisch nicht sicher. Sicher dagegen sei, dass Hubert um 705 Bischof von Maastricht wurde und später Bischof in Lüttich. Er missionierte in Südbrabant und in den Ardennen. Hubert starb am 30. Mai 727 in der Nähe von Brüssel. Im November 743 wurde sein Leib in der Kathedrale von Lüttich erhoben. 825 wurde er nach Sankt Hubert in den Ardennen übertragen. Nach der Legende erschien dem damals noch nicht heiligen Hubert, als er an einem Karfreitag jagte, ein Hirsch mit einem Kreuz zwischen den Geweihen. Seit alters her wird Hubert als Patron der Jäger und Schützen verehrt.
Auch in seiner Predigt stellte Pater Benedikt den Heiligen in den Mittelpunkt. Es reiche nicht mehr, den Gekreuzigten in den Kunstwerken, den Kirchen und Herrgottswinkeln zu suchen. Zu finden sei er nicht nur im Bettler des Martin von Tours und den kranken und hungernden Menschen dieser Welt. Als Christ müsse man ihn suchen in jedem Geschöpf Gottes, besonders in den Gejagten und Geknechteten. Dass die Geschichte von dem Glaubensboten und späteren Bischof von Lüttich erzählt werde, zeige, dass der Heilige für alle ein Vorbild sei. "So will er uns zu Achtung und Respekt gegenüber der ganzen Schöpfung ermahnen." Pater Benedikt wünschte den Jägern "Waidmannsheil" und Gottes Segen.
Die weltliche Feier im Gasthof Friedl gestaltete der Bläsercorps der Kreisgruppe unter Leitung von Andreas Karl musikalisch. Stellvertretender Kreisvorsitzender Albert Butscher begrüßte die Gäste. Sein besonderer Gruß galt den Bürgermeistern Jürgen Kürzinger und Josef Schreglmann sowie den Senioren der Jägerschaft Hans Wöhrl und Albert Furtner. Butschers Dank galt Pater Benedikt für den Gottesdienst, Fritz Dippl für die Gestaltung des Altarschmuckes und Norbert Deitzer für die Organisation vor Ort.
Butscher warnte vor der afrikanischen Schweinepest, die derzeit in Tschechien grassiere und Gott sei Dank noch nicht nach Bayern geschwappt sei. Der Redner bat die Jägerschaft, die Schwarzkittel genau zu beobachten und auffallende Anzeichen zu melden. Es sollte unterlassen werden, Wildschweinabfälle, wie Aufbruch, in Wald und Flur abzulagern. Wöhrl gab die Hubertuslegende zum Besten und erzählte von eigenen jagdlichen Erlebnissen.
Platz im Kloster
Mit einem Schmunzeln sagte Pater Benedikt, als junger Edelmann sei Hubertus leidenschaftlicher Jäger gewesen. Als er einen Hirsch nach der Pirsch erlegen will, sieht er das strahlende Kreuz zwischen dem Geweih. Eine Stimme mahnt ihn: "Warum verfolgst du mich? Erkennst du nicht in mir, der gejagten und geknechteten Kreatur, deinen Herrn und Heiland?" Daraufhin legte er die Waffen nieder und führte ein gottgefälliges Leben. Scherzhaft fragte Röder: "Soll das die Botschaft der Legende sein (...)? Dann müssten Sie ja alle in ein Kloster eintreten. In Speinshart hätten wir da noch Platz. Nein, ich denke die Botschaft ist eine andere." (ü)
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