Unter den Klängen der Konnersreuther Jugendblaskapelle zogen die Teilnehmer vom Therese-Neumann-Platz aus zum Friedhof. Mit vor Ort waren auch die einstigen Kriegsteilnehmer Franz Queitsch und Oswald Bauer, beide über 90 Jahre alt.
"Unsere jungen Männer waren damals alle froh, aus diesem Inferno lebend herausgekommen zu sein", sagte Werner Hoschopf, Vorsitzender der örtlichen Soldatenkameradschaft, bei der Begrüßung. Bürgermeister Max Bindl erinnerte daran, dass das Denkmal zum Gedenken an gefallene und vermisste Konnersreuther seit vier Jahrzehnten auf dem Friedhof beheimatet ist. "Die Gedenkstätte gibt der Trauer einen Raum." Das Denkmal zeige, dass die Welt in keiner Weise vollkommen sei. "Menschen und Gesellschaften ändern sich, Gedenkstätten bleiben und sind ein sichtbares Zeichen für den Frieden."
Tolerantes Miteinander
Max Bindl betonte, dass Soldaten heute ein Stabilisator für den Frieden und die Demokratie seien. "Sie haben unsere Anerkennung verdient." Der Bürgermeister plädierte sich für ein gewaltfreies und tolerantes Miteinander. Denkmäler trügen dazu bei, dass dies so bleibe. Den Dank des Landkreises überbrachte Landrat-Stellvertreter Roland Grillmeier. Er gratulierte der Soldatenkameradschaft auch zum 145-Jährigen. "Die Gedenkstätte erinnert an Leid und an Menschen, die einst aus unserer Mitte herausgerissen wurden." Aktuell, so Grillmeier, setzten sich Bundeswehrsoldaten bei verschiedenen Auslandseinsätzen für Sicherheit und Freiheit ein. Grillmeier wünschte sich, dass Soldatenvereine auch weiterhin eine Zukunft haben. "Sie hegen und pflegen das Andenken an unsere verstorbenen Soldaten und pflegen das Brauchtum." Von einem besonderen Anlass sprach Ferdinand Lienerth, Kreisvorsitzender des Bayerischen Soldatenbundes. Er beglückwünschte die Konnersreuther Kameradschaft zum gelungenen Projekt. "Darauf dürft ihr alle zurecht stolz sein." Weiter betonte Lienerth: "Wir haben das Glück, dass wir niemals einen Krieg erleben mussten. Dafür danken wir unserem Herrgott." Nicht zuletzt gab Lienerth zu bedenken, dass Kriegerdenkmäler eine Mahnung für den Frieden seien.
Gemeinschaftlicher Einsatz
Werner Hoschopf stellte die neu gestaltete Gedenkanlage näher vor und würdigte den gemeinschaftlichen ehrenamtlichen Einsatz. "Viele Mitglieder haben mit angepackt." Ideengeberin war Gabi Hoschopf, als Bauleiter hatte sich Willi Wenisch engagiert. Werner Hoschopf erklärte, dass das Kriegerdenkmal bewusst auf dem Friedhof errichtet worden sei, in Sichtweite der Grabstätte der Konnersreuther Resl. "Wir wünschen uns, dass unsere Resl ein gutes Wort für unsere Soldaten einlegt."
Im Anschluss verlasen drei Jugendliche die Namen der 150 gefallenen und vermissten Konnersreuther, die auf den sechs Stelen des Kriegerdenkmals verewigt sind. Dazu bemerkte Werner Hoschopf: "Man meint, die Namen derer, die auf unsinnige Weise ihr Leben lassen mussten, hören gar nicht mehr auf. Eine ganze Generation an jungen Männern wurde ausgelöscht." Pfarrseelsorger Pater Benedikt Leitmayr erteilte dem Kriegerdenkmal schließlich den kirchlichen Segen. "Wir blicken dankbar auf eine lange Friedenszeit zurück. Unsere Gedanken und Gebete sind bei den Menschen und Soldaten, die in beiden Weltkriegen ihr Leben lassen mussten." Das Mahnmal solle zeigen, dass Frieden ein wertvolles Gut sei. "Die Namen auf den Stelen rufen uns alle zum Frieden." Beendet wurde die Feierstunde mit drei Salutschüssen, dem Lied vom "Alten Kameraden" und der Nationalhymne. Im Anschluss ging es gemeinsam weiter zur Jubiläumsfeier auf dem Festplatz.
Eine ganze Generation an jungen Männern wurde ausgelöscht.Werner Hoschopf zur Verlesung der Namen der Gefallenen und Vermissten
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