Dr. Zarusky schilderte in der anschließenden Diskussionsrunde den teilweise steinigen Weg der Gedenkstättenkultur in den politischen Gremien der Stadt Dachau und Umgebung und gab einen ausführlichen Bericht zur aktuellen Lage dieser und weiterer Einrichtungen des Erinnerns in Bayern.
Das Konzentrationslager in Dachau wurde kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten als das erste KZ errichtet, heißt es in einer Pressemitteilung zu dieser Fahrt. Es war Ausbildungsort für SS-Wachmannschaften und -Führungspersonal sowie Modell für das Lagersystem der Nazis. Auch wenn es kein Vernichtungslager war, wurden in keinem anderen KZ so viele politische Morde verübt. Bis zur Befreiung der Überlebenden durch amerikanische Truppen am 29. April 1945 waren dort über 200 000 Menschen inhaftiert, von denen die Nationalsozialisten 41 500 umbrachten.
"Es ist unsere Verantwortung, sich mit den Mechanismen von Ausgrenzung und Verfolgung auseinanderzusetzen, allen rechten Bewegungen entgegenzutreten und zu verhindern, dass sich dieses dunkelste Kapitel wiederholen kann", fasste Lukas Stollner die Beweggründe für die Gedenkstättenfahrt zusammen. Mit dem Sterben der Zeitzeugen seien die Unmenschlichkeit und die industrielle Ermordung von Millionen von Menschen bald nicht mehr unmittelbar persönlich greifbar. Die Jusos sähen es als eine Verantwortung der jungen Generation an, die Erinnerung an die grausamen Verbrechen der Nazis wachzuhalten. Denn nur so schaffe man auch die Möglichkeit, die Zukunft anders zu gestalten - und dass sich Geschichte nicht wiederholt.
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