Josef Schörner zeigt Schülern Wege aus brenzlichen Situationen - Selbstbewusstsein stärken: Lieber feige als tot sein

Kulmain
19.07.2012 - 00:00 Uhr
"Bei gefährlichen Situationen cool bleiben und den Angreifer mit gezielten Bewegungen abwehren", schärfte Josef Schörner den Kulmainer Grundschülern ein. Bild: jzk

Immer wieder gehen Nachrichten von Gewalt gegen Kinder durch die Medien. Viele Eltern und Erzieher fragen sich besorgt: "Wie können wir unsere Kinder schützen?" Für Josef Schörner ist der beste Schutz für Kinder gegen Gewalt ein gesundes Selbstwertgefühl und ein starkes Selbstbewusstsein. Unter dem Leitthema "Nicht mit mir! Starke Kinder schützen sich" hielt er einen fünftägigen Kurs für die vier Grundschulklassen ab.

"Nur vorbereitete und geschulte Kinder, die Vertrauen in ihre eigene Stärke aufgebaut haben, haben eine Chance, im Ernstfall brenzlige Situationen unversehrt zu überstehen", betonte er bei einer Besprechung mit den Lehrkräften und dem Elternbeirat. Durch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten sollen sie immer mehr an Selbständigkeit und Mut gewinnen. Prävention, Selbstbehauptung und Selbstverteidigung seien Grundvoraussetzungen, um im Ernstfall richtig reagieren können.

In fünf Unterrichtseinheiten vermittelte Josef Schörner aus Luhe-Wildenau den Kindern das notwendige Grundwissen in Theorie und Praxis. Mit Hilfe von Spielen und Übungen sollte ihr Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten gesteigert werden. Schörner machte den Buben und Mädchen bewusst, dass es auch als Kind möglich ist, sich zu behaupten und zu verteidigen.
Bei einer Unterrichtseinheit in der Schulturnhalle zeigte Schörner den Kindern zuerst ein farbiges Plakat, auf dem in großen Lettern ein wichtiger Impuls zu lesen war. "Vertrau deinen Gefühlen", "Auf die Körpersprache kommt es an" oder "Notwehr ist erlaubt". Darunter standen konkrete Hinweise, wie dieses Ziel zu erreichen ist. "Lauf weg, wenn dir etwas seltsam vorkommt", "Geh niemals mit Fremden mit", "Hol dir Hilfe", "Niemand hat das Recht, dich zu bedrohen oder zu verletzen" oder "Lieber fünf Minuten feige, als ein Leben lang tot" stand da.

Abwehrtechniken geübt

In einem lockeren Gespräch besprach der Kursleiter mit den Schülern, wie sie diese Hinweise in die Tat umsetzen können. In der praktischen Übungsphase durften die mit ihrem Trainer Abwehrtechniken üben. "Hau ab!", schrien sie und wehrten mit einem gezielten Schlag gegen den vermeintlichen Angreifer ab.

Schörner vermittelte den Grundschülern Methoden, wie gefährliche Situationen vermieden werden können (Prävention). Er spielte mit ihnen Möglichkeiten durch, wie sie in kritischen Momenten reagieren und auftreten sollen. Außerdem gab er ihnen praktische Anleitungen zum Verhalten bei einer tatsächlichen Gewaltanwendung.

"Ich will den Kindern helfen, eine starke Persönlichkeit zu entwickeln ohne ihnen Angst zu machen oder ihnen ihre Unbefangenheit zu nehmen", erläuterte er den Lehrkräften, die bei seinen Übungseinheiten mitmachen durften.

Rektorin Ulrike Neiser dankte dem Elternbeirat, der mit finanzieller Unterstützung von Sponsoren die Finanzierung übernommen hatte.

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