Beim Biergartengespräch der CSU vorige Woche brach sich der Ärger Bahn. Kaum hatte die Raiffeisenbank Weiden den drei Bürgermeistern am 19. Juli mitgeteilt, dass sie in der Gemeinde künftig nur noch die Geschäftsstelle in Luhe betreiben will, bekamen Kunden der Vereinigten Sparkassen am nächsten Tag Post, dass ihr Kreditinstitut genau dasselbe vorhat.
"Man wundert sich schon etwas", drückt sich Bürgermeister Dr. Karlheinz Preißer vorsichtig aus. "Ich kann nur vermuten, dass die sich kurzfristig abgesprochen haben." Das Wort Absprache vermeidet Vorstand Gerhard Hösl von den Vereinigten Sparkassen. "Man muss da kartellrechtlich vorsichtig sein, jeder hat eine separate Entscheidung getroffen." Der Zeitpunkt habe sich aber angeboten, um gleich nachzuziehen.
Das klang drei Wochen vorher noch anders: In der Bilanzpressekonferenz der Sparkasse hieß es ausdrücklich, dass erst einmal keine weiteren Filialschließungen anstünden. Hösl räumt ein, die Zusammenlegung von Luhe und Oberwildenau schon länger im Köcher gehabt zu haben. Es habe auch Gespräche mit der Raiffeisenbank gegeben, miteinander den Standort zu betreiben, letztlich habe man sich jedoch nicht geeinigt.
Hoher Kostendruck
Bei der extremen räumlichen Nähe von Luhe und Oberwildenau liege es indes auf der Hand, die Mitarbeiter und Angebote auf einen Standort zu konzentrieren und die verbleibende Geschäftsstelle dafür jeden Tag geöffnet zu haben. "Ich kann verstehen, dass wir Banken dafür keine Beifallsstürme bekommen", sagt Hösl. Er verweist auf den Kostendruck durch die Niedrigzinsphase. Nun ersparen sich beide Geldhäuser erst einmal die Miete. Dafür drohen Oberwildenau gleich zwei neue Leerstände.
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