Mit den drei Comicfiguren der "Hormonellas" war die Künstlerin aus dem Ruhrpott, die seit 2007 in Wölsenberg lebt, 2009 ihrer Zeit voraus. Sie nahm sich eines Tabuthemas, der Wechseljahre, an und das auch noch mit einem Augenzwinkern. Es mangelte da ganz eindeutig an Ernsthaftigkeit, das ist bewusst gewollt und auch gut so.
Die Resonanz aus ihrem Umfeld, sagt sie rückblickend, "war frustrierend". Dabei wollte die 59-Jährige nur erreichen, dass Frauen über das Thema "befreit lachen können". Sie wollte frech sein, aber weder diffamieren noch verletzen, Das ist ihr fremd und nicht die Triebfeder für ihr Schaffen.
Erst als Doris Dörrie mit der sechsteiligen Fernsehserie "Klimawechsel" das Klimakterium enttabuisierte, fanden Stephans Comicheft "Sind wir nicht alle ein bisschen Hormonella? - Beschwingt durch die Wechseljahre" plötzlich alle gut, "die es vorher strikt abgelehnt hatten". Inzwischen hat sie die zweite Auflage herausgebracht und ist mit dem Thema durch, nicht mit den Frauenfiguren an sich. So manche Idee geht ihr noch durch den Kopf. "Sie leben schließlich weiter und können sie sich weiter entwickeln."
Doch in jüngster Zeit hat sich Stephan künstlerisch dem anderen Geschlecht zugewandt, wieder einer Randgruppe, den unbedeutenden Männern. 21 Typen, wie den Sterber, den Kiffer, den Kleintierzüchter oder den Amateurschauspieler hat sie porträtiert. Der Wiedererkennungseffekt stellt sich sofort ein, wenn Stephan den Titel nennt. In der Comicszene ist sie die Ausnahme. "Comics sind Männersache." Sie allerdings hat sich an den Rat ihres Professors gehalten: "Mach in der Kunst, was dir naheliegt." Das hat sie bis heute beherzigt - was die Themen und das Genre betrifft.
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Weitere Informationen im Internet:
http://www.fraustephan.de
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