Die Führungskräfte tagten bei der Firma EMZ-Hanauer in Nabburg. IHK-Geschäftsführer Manuel Lischka betonte, wie wichtig die Vernetzung der regionalen Unternehmen ist, da Themen wie Fachkräftebedarf, Digitalisierung und gesetzliche Änderungen alle Unternehmen in gleichem Maße betreffen. Um den Unternehmen und deren Führungskräften eine geeignete Plattform zum Austausch, aber auch zur Information und Diskussion zu geben, rief die IHK diesen Arbeitskreis ins Leben.
Zur Einstimmung in diesen Themenbereich führte Manuel Block, Mitarbeiter der EMZ-Personalabteilung, durch die Planungs- und Fertigungshallen des hochmodernen Unternehmens. Einen Blick in den Wirtschaftsraum Westböhmen/Oberpfalz warf Firmenleiter Thomas Hanauer, der unter anderem auch in Tschechien ein Zweigwerk betreibt. Aus seiner Erfahrung wies der Firmeninhaber darauf hin, dass auf beiden Seiten die Fachkräftesicherung nicht einfach ist. Offen ist er auch gegenüber der Ausbildung von Menschen mit Migrationshintergrund. "Man muss den Flüchtlingen die Möglichkeit geben, in die Arbeitswelt einzusteigen", ist sein Rat an die anwesenden Personalleiter.
Vergleich Tschechien
Über die Situation am tschechischen Arbeitsmarkt informierte Karla Stankova, die als Mitarbeiterin des IHK-Regionalbüros in Pilsen bestens mit den Gegebenheit vertraut ist. "Die tschechische Wirtschaft boomt. Fachkräfte werden händeringend gesucht" sind Schlagzeilen, welche die Situation am tschechischen Arbeitsmarkt treffend beschreiben. Mit einem Wachstum des Brutto-Inland-Produkts von 4,6 Prozent und einer Arbeitslosenquote von 2,4 Prozent hat der tschechische Arbeitsmarkt seine Leistungsgrenze erreicht. Wie auch in der Oberpfalz, so ist auch in Tschechien die Bezahlung ein wichtiger Anreiz, Mitarbeiter zu gewinnen und an das Unternehmen zu binden. Der durchschnittliche Verdienst liegt in Tschechien bei 1103 Euro. Dabei gibt es erhebliche Unterschiede. Ein Systemprogrammierer liegt im Verdienst bei 2085 Euro im Durchschnitt. Im europäischen Ranking liegt Tschechien beim Mindestlohn mit 481 Euro im hinteren Drittel.
Um im Arbeitsmarkt die bestehenden Anforderungen erfüllen zu können, ist Tschechien auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen. Die Gastarbeiter kommen dabei überwiegend aus der Ukraine, Bulgarien, Rumänien und der Slowakei. Die ausgezeichnete Wirtschaftslage führt in diesem Jahr zu einem erwarteten Lohnzuwachs von fünf Prozent.
Langfristig binden
Um im enormen Fachkräftebedarf bestehen zu können, ist es von enormer Bedeutung, bestehendes Personal langfristig an das eigene Unternehmen zu binden. Eine wichtige Maßnahme ist dabei die Fort- und Weiterbildung.
Über die verschiedenen Möglichkeiten informierten Dr. Wolfgang Gallenberger von der IHK-Akademie, sowie Bernhard Lang von der Agentur für Arbeit und Michael Maindl vom BBZ.
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