Gedenktafel für Johann Michael von Söltl: Erinnerung an Ehrenbürger

Neunburg vorm Wald
21.04.2017 - 15:38 Uhr

Die Gedenktafel für Johann Michael von Söltl ziert nach mehrwöchiger Restaurierung wieder sein Geburtshaus am Bügerl. Die Gedenktafel war 1897 zum 100. Geburtstags des Neunburger Ehrenbürgers Söltl an sein Geburtshaus angebracht worden.

Auf Initiative von Heimatpfleger Theo Männer (Dritter von links) war die Söltl-Gedenktafel am Geburtshaus restauriert worden. Hausbesitzerin Franziska Fröhler (Vierte von rechts), Peter Deml von der Deml-Stiftung (Dritter von rechts) und Bürgermeister Martin Birner (Zweiter von rechts) waren bei der feierlichen Übergabe dabei. Bild: adi

Zur feierlichen Übergabe und Montage waren neben Heimatpfleger Theo Männer auch Bürgermeister Martin Birner, Peter Deml und Herbert Männer von der Johanna-und Peter-Deml-Stiftung, die Hausbesitzerin Franziska Fröhler und Kunsthistoriker Max Heimler erschienen. Anlässlich des Stadtjubiläums initiierte Kreisheimatpfleger Theo Männer mit Hilfe der Stadt Neunburg und der Deml-Stiftung die Restaurierung dieser Tafel. Die Renovierung übernahm die erfahrene Firma Haber und Brandner aus Regensburg, die bereits die Bavaria in München restaurierten.

Aufwendiger Prozess

Kunsthistoriker Max Heimler erklärte den Geladenen den Restaurationsvorgang. In einem aufwendigen Prozess wurde die Oberfläche der Tafel freigelegt. Rost, Staub und weitere Korrosionsprodukte wurden mit Skalpell und Bürste entfernt. So kam die Bildoberfläche wieder deutlicher zur Geltung. Im Anschluss folgte eine Behandlung mit Mikrokristallwachs, welches die Bronze schützen soll und die Schrift deutlicher hervortreten lässt.

Johann Michael von Söltl wurde 1797 in Neunburg geboren. Nach dem Abitur in Regensburg und dem Theologie-, Philologie- und Historiestudium in München war Söltl zunächst als Lehrer und Präfekt tätig. 1823 folgte die Promotion an der Universität in Erlangen. Mit seinem 1835 veröffentlichtem Werk "Geschichte der Deutschen" kritisierte der gebürtige Neunburger die katholische Kirche und die Wittelsbacher, was eine Enthebung aus allen seinen Ämtern zur Folge hatte.

König Max II.ernennt ihn dann zum Honorarprofessor. Nach der Berufung zum geheimen Hofrat und Staatsarchivar wird ihm 1873 das Ritterkreuz des Verdienstordens der bayerischen Krone verliehen. Es folgt die Erhebung in den Adelsstand. Mit dem Gedicht "Der Bürgermeister Sarg von Neunburg vorm Wald" und der "Geschichte von Neunburg vorm Wald" gedenkt er gleich zweimal literarisch seiner Geburtsstadt.

Bürgermeister Martin Birner dankte Theo Männer für sein Engagement in der Denkmalpflege und der Deml-Stiftung - vertreten durch Peter Deml und Herbert Männer - für ihre Unterstützung.

"Solche Erinnerungsorte haben eine enorme Bedeutung für unsere Stadt und die Öffentlichkeit, vor allem jetzt in Hinblick auf unser 1000-jähriges Jubiläum", so Birner. Kreisheimatpfleger Theo Männer unterstrich ebenfalls die Notwendigkeit der Pflege solcher Denkmäler, denn an vielen hätte schon "der Zahn der Zeit genagt". Sein Dank galt ebenfalls der Deml-Stiftung, der Gemeinde für die Kooperation und der Firma Haber und Brander für ihre ausgezeichnete Arbeit.

Weitere Renovierungen

Im Rahmen des Stadtjubiläums wurden neben der Söltl-Gedenktafel noch weitere Renovierungen an verschiedenen Denkmälern vorgenommen, so die Clemens-Wagner-Tafel, gesponsert von Dr. Richard Wagner, der Postkreuz-Gedenkstein (Franziska und Josef Wanninger) und die Gedenktafel zur Rekrutenbefreiung 1705 am Plattenberg (Gertraud Stadlbauer).

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