Drexler, als Stadtrat Tourismusbeauftragter Neunburgs, ist gebürtiger Eixendorfer. Für ihn ist die Absenkung des Stausees aus Revisionsgründen mit Vor- und Nachteilen behaftet. Als großen Posten auf der Sollseite ordnete er die "unkontrollierte Entleerung der Vorsperre" ein. Dabei seien tausende von Muscheln und Fischen im Schlamm erstickt. Dies werde das Algenwachstum über Jahre weiter begünstigen, so Drexlers Ansicht.
Bahnstrecke erkennbar
Andererseits ermögliche der derzeit niedrige Wasserstand - nur mehr ein Drittel der sonstigen Menge ist aktuell noch in der Talsperre - den Blick auf ein untergegangenes Stück Heimatgeschichte. Mit Hilfe alter Fotos, und unterstützt durch seine Schwester Ingrid und seinen Vater Josef, schilderte der Stadtrat, wie sich einst unter anderem die Schwarzach durch das Tal schlängelte.
Walter Drexler erzählte vom "unteren Dorf", vom "oberen Dorf" und zeichnete Straßen und Brücken nach. Anhand eines alten, handgezeichneten Plans ließ sich die Eisenbahnlinie verfolgen, deren Trasse an der Schwarzach entlang verlief und deren Bahnkörper noch gut sichtbar an der Südseite des Sees erkennbar ist.
Unterhalb des Fischerei-Vereinsheims ragen Fundamente einer Brücke aus dem Wasser, die hinüber zu drei Anwesen des früheren Seebarnhammer führte: Dort waren der "Müllner", der "Waffenschmie" und die "Hosn", aus dessen Haus die Mutter von Walter Drexler stammte, daheim. Über diese Brücke gelangten einst unter anderem die Kinder von Stockarn nach Seebarn in die Schule.
In Erinnerungen schwelgen
Walter Drexler konnte mit zahlreichen Anekdoten aus seiner Kinder- und Jugendzeit aufwarten, was diesem Nachmittag eine sehr persönliche Note verlieh. Noch einige Wochen wird der See abgesenkt bleiben. Spaziergänger haben deshalb noch länger die Möglichkeit, in Erinnerungen zu schwelgen.
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