Beim Sicherheitsgespräch mit den Bürgermeistern erläuterte Polizeioberkommissar Markus Schlegl das Geschehen auf den Straßen. Er dokumentierte, dass die Zahl der Unfälle von 542 in 2015 auf 532 zurückgegangen ist. Diese Entwicklung sei überwiegend der seit Jahren erstmals abnehmenden Zahl von Kleinunfällen geschuldet. Ein richtiger Unfallschwerpunkt sei im Zuständigkeitsbereich nicht auszumachen.
Fast 70 Menschen verletzt
Mit "schwerwiegendem Sachschaden" gingen 76 Unfälle aus, 12 mehr als noch in 2015. Im Vergleich zum Vorjahr ist auch die Zahl der Verletzten auf den Straßen wieder leicht gestiegen - von 62 auf 67. Ein Verkehrstoter war zu beklagen - bei einem Unfall im April 2016 hatte ein 66-jähriger Mann auf der Staatsstraße 2151 bei Kemnath sein Leben verloren. Auch wenn die Zahl der Opfer im Straßenverkehr laut Statistik das vierte Jahr in Folge zurückging - "jeder Verkehrstote ist einer zu viel", merkte Inspektionsleiter Bernhard Hager an.
Die Hauptunfallursachen waren Fehler beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren, gefolgt von zu wenig Sicherheitsabstand und Verstößen gegen das Rechtsfahrgebot. Wegen überhöhter Geschwindigkeit krachte es vier Mal, vergangenes Jahr war diese Zahl noch doppelt so hoch. Und auf die Fahrer mit Bleifuß hatte die Neunburger Polizei wieder ein besonderes Augenmerk: 133 Stunden war die Laserpistole im Einsatz - dabei wurden 85 Pkw-Halter ertappt, die zu schnell unterwegs waren.
Der Alkohol als "Beifahrer" hatte bei sechs Unfällen einen Rolle gespielt, dabei wurde eine Person verletzt. Unrühmlicher Spitzenreiter war ein Verkehrsteilnehmer, der mit 2,31 Promille in Bodenwöhr in die Leitplanke gekracht war. Bei 27 Fahrern stellten die Beamten den Führerschein sicher, davon saßen 3 unter Drogen-Einfluss hinterm Lenkrad. Die Wildunfälle sind auf 262 zurückgegangen, im Vorjahr lag deren Zahl bei 286.
Geringe Aufklärungsquote
Verstärkt wurde der "Tatbestand Unfallflucht" verzeichnet: Deren Zahl ist von 35 in 2015 auf 53 im Vorjahr angestiegen - im Fünf-Jahres-Vergleich der zweithöchste Wert. Dabei sei ein Gesamtschaden von circa 46 000 Euro entstanden. Vor allem habe es sich um Parkrempler und Unfälle im Begegnungsverkehr gehandelt. Doch lediglich 9 Fälle konnten aufgeklärt werden. Auch Aufrufe in den Medien hätten häufig keine Hinweise eingebracht.
Polizei plant Kampagne
Den deutlichen Anstieg beim "unerlaubten Entfernen vom Unfallort" nimmt die Polizeiinspektion zum Anlass für eine Info-Kampagne. Unter dem Motto "Unfallflucht ist kein Kavaliersdelikt" soll den Verkehrsteilnehmern ab Mitte des Jahres das richtige Verhalten in so einem Fall wieder verstärkt ins Bewusstsein gerufen werden.
Der Blick auf spezielle Kategorien zeigte 23 Unfälle, die durch junge Erwachsene verursacht wurden, in 13 Fällen waren Senioren schuld. 3 Unfälle mit Fahrrädern und 11 mit motorisierten Zweirädern sind registriert. Bei Schulwegunfällen und bei Unfällen mit Fußgängern war jeweils Fehlanzeige.
Im 405 Kilometer umfassenden Straßennetz des Inspektionsbereich passierten die meisten Unfälle auf Neunburger Gemeindestraßen - insgesamt 107 waren dort verzeichnet. Es folgte die Staatsstraße 2151 im Abschnitt Sonnenried-Neunburg-Rötz mit 87 Unfällen, auf der Staatsstraße 2040 im Bereich Neunburg krachte es 40 Mal. 33 Mal waren Gemeindestraßen in Bodenwöhr Unfall-Schauplatz, gefolgt von der Bundesstraße 85 mit 25 registrierten Unfällen.
Durch die Ahndung verschiedener Verkehrsverstöße wurden durch die Polizeibeamten 6490 Euro Barverwarnungsgeld erhoben. 95 Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen wurden ausgestellt. 442 ausgestellte Verwarnungen mit Zahlungsaufforderung ergaben eine Summe von 8010 Euro. Außerdem wurden 315 Mängelanzeigen und Kontrollaufforderungen wegen nicht mitgeführter Papiere ausgestellt.
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