Ansturm auf virtuelle Bierprobe: Sogar Luxemburg will Amberg-Sulzbacher Bier

Amberg
10.02.2021 - 17:34 Uhr

Bei 560 Anmeldungen musste Round Table 235 Amberg-Sulzbach die Bremse ziehen – der Ansturm auf die virtuelle Bierverkostung am Unsinnigen Donnerstag war einfach zu groß. Bis nach Dortmund und Luxemburg wurden die Bier-Pakete verschickt.

Im zünftigen Holzkistl, urig auf Stroh gebettet, haben die Teilnehmer der Round-Table-Bierverkostung ihr "Material" geliefert bekommen. Neben sechs regulären Bieren und einer Zugabe-Flasche finden sich darin auch noch Wurst, Käse und ein Glasl Griebenschmalz für die begleitende Brotzeit.

Wer jetzt noch Lust auf die etwas andere Bierprobe bekommen hat, hat Pech: Die Online-Bierverkostung von Round Table 235 Amberg-Sulzbach war schnell komplett ausgebucht. Dass diese Veranstaltung so einschlagen würde, hat selbst die Tabler überrascht, wie Philipp Koch aus ihrem PR-Team zugibt: "Optimistisch gedacht" hätten sie mit 100 bis 150 Teilnehmern gerechnet. Und haben dann die Teilnehmerliste bei 560 Personen geschlossen, um die Veranstaltung überhaupt noch irgendwie stemmen zu können.

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Sulzbach-Rosenberg07.02.2021

In "normalen" Zeiten hätte der Serviceclub am Weiberfaschings-Donnerstag persönlich Bier serviert – an einem Stand bei der Amberger Hexennacht, wo seine Mitglieder jedes Jahr für einen guten Zweck einschenken. Doch weil Corona auch die Hexen eiskalt erwischt hat und die Mega-Party auf dem Amberger Marktplatz abgesagt wurde, wird daraus diesmal nichts. Zumindest nicht in der gewohnten Form. Denn ein bisschen was machen wollten die Tabler trotzdem im Fasching und für den guten Zweck. So ist die Idee zur virtuellen Bier-Verkostung entstanden, wie Koch erzählt. "Mit der Bier-Stadt Amberg, das bietet sich ja praktisch an."

Bier-Infos vom Fachmann

Der Landkreis kann bei diesem Thema aber auch gut mithalten und ist deshalb natürlich ebenfalls vertreten – nicht nur mit Bier, sondern auch mit dem Experten, der den Teilnehmern einiges darüber erzählen wird: Sebastian Lang ist ein echter Kenner, denn der Kastler ist ein Biersommelier. Eine Bierprobe online ist für Lang zwar an sich nichts Neues, aber in diesem Format, mit 560 Teilnehmern, ist es selbst für ihn eine Premiere. Auf die freut sich auch Florian Gröninger, den man in der Region aus den Bands Grögötz Weißbir und DeSchoWieda kennt: Er sorgt als Musiker dafür, dass es auch online zünftig zur Sache geht.

Zur Sache ging's für Philipp Koch und seine Kollegen aber schon vorher: Weil die Teilnehmer die vorgestellten Biere auch tatsächlich probieren können sollen, haben die Tabler Verkostungs-Pakete gepackt – in rustikale Holzkisten haben sie auf Stroh sechs Flaschen Bier aus Amberg und dem Landkreis gebettet, dazu noch eine weitere Spezial-Sorte als Zugabe und eine Brotzeit in Form von Käse, Griebenschmalz und Wurst aus der Region. Jeder Teilnehmer hat so eine Kiste bekommen, entweder von Tablern an die Haustür geliefert, oder, bei denen, die weiter weg wohnen, per Post.

Teilnehmer in Dortmund und Luxemburg

Auf diesem Weg gingen Oberpfälzer-Bierverkostungskisten bis nach Dortmund oder sogar nach Luxemburg. Hier machte sich laut Philipp Koch bemerkbar, dass die Round-Table-Clubs sehr weit verbreitet und gut vernetzt sind. Musiker und Sommelier stellen sich übrigens kostenlos in den Dienst der guten Sache – und auch die beteiligten Brauereien haben Round Table unterstützt, wie Philipp Koch sagt. Der Erlös soll einem guten Zweck zufließen. Welchem, das wollen die Tabler nach der Bierverkostung entscheiden.

Entsteht da angesichts der enormen Nachfrage gerade eine neue Veranstaltung, die es künftig vielleicht öfter geben wird, egal ob nun virtuell, oder, wenn es die Corona-Lage wieder erlaubt, auch mal ganz klassisch analog? Das kann Koch noch nicht sagen. Ein Ersatz für die Hexennacht kann und soll die virtuelle Bierverkostung jedenfalls nicht sein, wie er betont: "Uns wär's am liebsten, wenn die Hexennacht nächstes Jahr wieder stattfinden kann." Die Round-Table-Kiste soll auch nicht zum Party-Event werden, wie Koch noch hinzufügt: Es gehe nicht darum, alle Flaschen leer zu trinken, sondern darum, mit fachkundiger Begleitung einen Einblick in die regionale Bier-Vielfalt zu bekommen – und zwar jenseits der Sorten, die jeder sonst am liebsten trinkt. Deshalb gibt es in der Box auch kein "normales" Weizen oder Helles.

Diese "Kandidaten" aus dem regionalen Biersortiment werden am Donnerstag probiert (von links): ein Export (Fuchsbeck), ein Zoigl-Bier (Kummert-Bräu), ein etwas anderes Helles (Winkler), ein Hanf-Hopfen (Sterk) als Zugabe, ein dunkler Doppelbock (Freudenberger Biere), eine obergärige Weiße (Sperber) und ein Vollbier (Schlossbrauerei Hirschau).
 
 

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