Bereits die Anfangsphase des Männervereins im Januar 1900 lässt erahnen, dass es den Initiatoren um tatkräftiges Handeln ging. Nur wenige Tage nach einer ersten Sondierungsversammlung erfolgte im Gasthof „Stern“ die offizielle Gründung als „Katholischer Arbeiterverein Nabburg und Umgebung“, dem spontan über 120 Anwesende beitraten.
Zusammen mit Stadtpfarrer und Präses Franz-Josef Mühlhofer formulierte der Kaufmann Georg Krämer an der Vorstandsspitze als Ziele, „die Arbeiter zu sammeln und deren geistliche und leibliche Interessen nach (…) katholischer Lebensanschauung zu vertreten“ (…) und auf dieser Basis „eine Hebung des Arbeiters“ zu ermöglichen. Ohne Zögern erteilte auch das Bischöfliche Ordinariat dem neuen Verein seinen Segen und so erfolgte bereits im Juli die festliche Fahnenweihe.
Treffpunkt Jugendwerk
Wohl um die bisherige Zielgruppe standesgemäß auch auf Beamte, Handwerker oder Bauern zu erweitern, modifizierte man 1918 den Vereinsnamen in die seither gültige Titulierung: „Katholischer Männerverein Nabburg“. Mit der ab den 1920er Jahren beginnenden Umwandlung der ehemaligen Konservenfabrik Ziegler zum Katholischen Jugendwerk wurde dieses langsam zum zentralen Treffpunkt, zur „Heimat“ des Vereins und besagter Fahne. Auf ihr sind als maßgebliche „Eckpunkte“ verewigt: „Religion“, „Fleiß“, Freundschaft“ und „Frohsinn“.
Einerseits dieser Tradition verpflichtet, agiert der Verein aber andererseits durch seine mitten im Leben stehenden Mitglieder doch hautnah am Puls der Zeit. So fließen in das abwechslungsreiche Programm, das die Vorstandschaft um Walter Elberskirch zusammenstellt, neben grundsätzlichen auch immer wieder aktuelle Diskussionsthemen ein. „Damit wollen wir über unsere reine Vereinsarbeit hinaus das kulturelle und gesellschaftliche Leben der kirchlichen wie politischen Gemeinde fördern“, definiert Elberskirch die konkrete Zielsetzung. Nicht selten kann bei den regelmäßigen Versammlungen auf erfahrene Referenten aus den eigenen Reihen zurückgegriffen werden. Gerne lädt man aber ebenso prominente, fachkundige oder gar internationale Gäste aus Politik, Praxis, Wirtschaft oder Kultur zum Meinungsaustausch ein.
Besonders beliebt im Terminkalender sind die Exkursionen: Mit Stadtpfarrer und Präses Hannes Lorenz an der Spitze zählten die Nabburger damals zu den ersten Besuchsgruppen im neuen Regensburger „Museum der bayerischen Geschichte“. Erst kürzlich hatte ein Ausflug für Interessierte das archäologische Freilichtmuseum in Bärnau zum Ziel.
Handwerkliche Unterstützung
„Religiöse Aspekte bleiben aber ein zentrales Anliegen des Vereins“, so Vorstandssprecher Walter Elberskirch, beispielsweise in Form von Weiterbildung durch modern gestaltete Vorträge, gedankliche Impulse bei Exerzitien, Wallfahrten. Auf dieser Basis leisten die Mitglieder im liturgischen Kirchenjahr bei Bittgängen, Prozessionen oder Festgottesdiensten seit Jahren einen wichtigen Beitrag. Und auch organisatorisch, wie etwa zur Vorbereitung des Brünnl-Tages, beim Kirchenschmuck an Weihnachten oder zu Ostern, im Vorfeld kultureller Termine oder gemeinschaftlicher Feste kann die Pfarrei stets auf die handwerkliche und tatkräftige Hilfe der Männer bauen – ganz im Sinne des Hl. Josef, der ihnen als Patron schützend zur Seite steht. Darüber hinaus zeigt sich das soziale Engagement des Vereins natürlich auch wiederholt in seiner Spendenbereitschaft, ob für Projekte vor Ort oder in der südafrikanischen Mission.
So ist der Katholische Männerverein Nabburg nicht nur ein historischer Verbund, vielmehr eine lebendige Gemeinschaft innerhalb der Pfarrei St. Johannes. Mit ihr, einer weiterhin so engagierten Vorstandschaft und den von Stadtpfarrer Hannes Lorenz anvisierten Projekten wird er sicher auch künftig in seinen Aufgaben wachsen.
Katholischer Männerverein
- Vereinsgründung: Januar 1900
- Aktuelle Mitgliedszahl: 253
- Ansprechpartner der Vorstandschaft: Walter Elberskirch
- Präses: Stadtpfarrer Hannes Lorenz
- Kontakt: maennerverein[at]pfarrei-nabburg[dot]de
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